Detailseite
TRR 152: Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2014
Webseite
Zur Homepage
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239283807
Transient receptor potential (TRP)-Kanäle sind eine große und diverse Proteinfamilie mit zentralen Rollen als vielseitige zelluläre Sensoren und Effektoren. Die fundamentale Bedeutung von TRP-Kanälen für sensorische Prozesse wurde durch den Nobel-Preis für Physiologie und Medizin 2021 deutlich herausgestellt. TRP-Proteine steuern ein breites Spektrum homöostatischer physiologischer Funktionen, illustriert durch mehr als 20 menschliche Erbkrankheiten, die durch Mutationen in 14 Trp-Genen hervorgerufen werden. Die meisten TRP-Kanal-Erkrankungen wirken sich auf Entwicklung, Metabolismus und andere homöostatische Körperfunktionen aus. Es mehren sich Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen TRP-Kanälen und weiteren menschlichen Erkrankungen jenseits der TRP-„Kanalopathien“. Deshalb wurden TRP-Proteine als vielversprechende therapeutische Zielstrukturen identifiziert. Auf der Grundlage der bisher erarbeiteten konzeptionellen Fortschritte und einer einzigartigen Sammlung experimenteller TRP-Kanal-Werkzeuge, bestehend aus Maus-Modellen, spezifischen Antikörpern, niedermolekularen Substanzen und fortgeschrittenen experimentellen Protokollen, verfolgt der SFB das übergeordnete Ziel, TRP-Kanäle als neue therapeutische Zielstrukturen zu validieren. Das Konsortium stellt sich den folgenden drei Herausforderungen: (1) Es besteht die absolute Notwendigkeit, unser Verständnis der (patho)physiologischen Rolle von TRP-Kanälen zu erweitern und ihren exakten Beitrag zur zellulären, Gewebs- und Körperhomöostase und dysfunktion aufzuklären. (2) Durch Anwendung neuer molekularer Ansätze wie der Einzelmolekül-Cryo-Elektronenmikroskopie zusammen mit fortgeschrittenen KI-basierten in silico-Methoden, tiefgehenden biophysikalischen Analysen und medizinischer Chemie werden wir spezifische (Photo-aktivierbare) chemische Sonden optimieren, um potentielle off-target- und off-tissue-Effekte Medikamenten-ähnlicher Substanzen zu minimieren. (3) Um die frühe klinische Translation zu befördern, werden zuverlässige und robuste präklinische Krankheitsmodelle entwickelt, die genetisch manipulierte Mausmodelle, aus menschlichen Geweben abgeleitete in vitro Organoide und gentechnisch manipulierte künstliche menschliche Gewebe umfassen. Drei zentrale Fragestellungen werden adressiert:(1)Wie setzen sich TRP-Kanal-Module in bestimmten Geweben/Zellen zusammen und wie interagieren die verschiedenen Komponenten der TRP-Kanal-Module funktionell in definierten zellulären Komparti-menten?(2)Welche physiologische Rolle haben TRP-Kanäle in vivo und was ist der genaue Mechanismus ihrer Aktivierung und Regulation?(3)Was ist der genaue Pathomechanismus, durch den dysfunktionelle TRP-Proteine menschliche Erkrankungen verursachen und welche translationalen Perspektiven können abgeleitet werden?Die grundlegenden Erkenntnisse sollen neue spezifische und maßgeschneiderte Therapieoptionen für Patienten möglich machen, deren Erkrankungen durch (dysfunktionelle) TRP-Proteine mitverursacht werden.
DFG-Verfahren
Transregios
Laufende Projekte
- P02 - Struktur, Aufbau und Funktion von TRPC- und TRPM7-Kanälen im Komplex mit neu identifizierten Interaktionspartnern (Interaktom-Bestandteile) (Teilprojektleiter Fakler, Bernd ; Raunser, Stefan ; Schulte, Uwe )
- P03 - Funktionelle Charakterisierung des TRPP2 Kanalkomplexes (Teilprojektleiter Köttgen, Michael )
- P04 - Endolysosomale Kationenkanäle in Synukleo- und Tauopathien (Teilprojektleiter Grimm, Christian Michael )
- P07 - Die Rolle von TRPC Kanälen in der synaptischen Plastizität und Sekretion (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Bruns, Dieter ; Schwarz, Ph.D., Yvonne )
- P10 - Neue TRP-Kanal Funktionen im olfaktorischen System (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Leinders-Zufall, Trese ; Zufall, Frank )
- P11 - Fenster ins Gehirn: Genetische Analysen der TRP-Kanal Funktion(en) im Homöostase-Kontrollzentrum (Teilprojektleiter Boehm, Ulrich )
- P12 - TPC2 als Zielstruktur für die Therapie der altersbedingten Makuladegeneration (Teilprojektleiter Biel, Martin ; Michalakis, Stylianos )
- P14 - Der Kinase-gekoppelte TRPM7-Kanal als Regulator der Homöostase des Immunsystems (Teilprojektleiterin Zierler, Susanna )
- P15 - Die Rolle Kinase-gekoppelter TRP-Kanäle für die Mineralhomöostase des Gehirns (Teilprojektleiter Chubanov, Ph.D., Vladimir ; Gudermann, Thomas )
- P16 - Die Rolle von TRP-Kanälen für die Barrierefunktion und das pathologische „Remodeling“ des Respirationstrakts (Teilprojektleiter Dietrich, Alexander )
- P17 - Patienten-spezifische, induzierte pluripotente Stammzellmodelle für die Charakterisierung der Rolle von TRPM4 Kanälen bei vererbten humanen Herzrhythmusstörungen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Laugwitz, Karl-Ludwig ; Lipp, Ph.D., Peter ; Moretti, Ph.D., Alessandra )
- P18 - Die Bedeutung von TRPV2- und TRPV3-Ionenkanälen für die Aufrechterhaltung von epithelialen Barrieren (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Hill, Kerstin ; Schaefer, Michael )
- P20 - Die Rolle von TRP-Kanälen bei der Wärmeakklimatisierung (Teilprojektleiter Siemens, Jan )
- P21 - Funktionelle und molekulare Spezifität der OCaR-Kontrolle der intrazellulären Ca2+-Freisetzung (Teilprojektleiter Freichel, Marc ; Schulte, Uwe )
- P22 - TRPM5: ein neues Target für die Auflösung bakterieller Entzündung in den Atemwegen (Teilprojektleiterin Krasteva-Christ, Gabriela )
- P23 - Die Rolle der TRP-Kanäle für die systemische Regulation des Energie- und Glukosestoffwechsels (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Khajavi, Noushafarin ; Müller, Timo ; Tschöp, Matthias )
- P25 - Die Rolle von TRPP2 in der Pathogenese der Polyzystischen Nierenerkrankung und ziliärer Signalverarbeitung (Teilprojektleiter Mick, David )
- P26 - Untersuchung von Mechanismen und Dynamik der TRPC-Kanalaktivierung mit pharmakologischen Hochpräzisionswerkzeugen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Konrad, David ; Storch, Ursula )
- P27 - TRP Kanäle als Regulatoren von autoimmunen Entzündungsprozessen im ZNS (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Kerschensteiner, Martin ; Peters, Anneli )
- P28 - Die Rolle von TPC2 in zellulären Signalgebungsnetzwerken (Teilprojektleiter Wahl-Schott, Christian )
- Z01 - Verwaltung / Gäste / Reisen / Gleichstellung (Teilprojektleiter Gudermann, Thomas )
- Z02 - Der trp Zoo: Visualisierung und Manipulation TRP-exprimierender Zellen mittels kombinatorischer Genetik (Teilprojektleiter Boehm, Ulrich ; Flockerzi, Veit )
Abgeschlossene Projekte
- P01 - Die Bedeutung von TRPC1 für die Ca2+ Homöostase (Teilprojektleiter Flockerzi, Veit )
- P05 - Proteomische Analyse und physiologische Funktion des "Zwei-Poren"-Kanals TPC1 (Teilprojektleiter Klugbauer, Norbert ; Schulte, Uwe )
- P06 - Die Rolle von TPC2 in zellulären Signalgebungsnetzwerken (Teilprojektleiter Wahl-Schott, Christian )
- P08 - Rolle von TRPC6-Kanälen für Hippokampusfunktion und Plastizität (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Hartmann, Jana ; Konnerth, Arthur )
- P09 - Funktionelle Rolle von TRP Kanälen in neuroendokrinen Zellen des Gehirns (Teilprojektleiterin Leinders-Zufall, Trese )
- P13 - Physiologische Funktion von TRPV6 in der Plazenta (Teilprojektleiterinnen Fecher-Trost, Claudia ; Weißgerber, Petra )
- P19 - Untersuchungen zur Pharmakologie und Photopharmakologie von TRP-Kanälen (Teilprojektleiter Magauer, Thomas ; Trauner, Dirk )
- P24 - Reagenzien für die räumlich-zeitliche Kontrolle von TRPM/TRPC-Funktionen (Teilprojektleiter Thorn-Seshold, Oliver )
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
Mitantragstellende Institution
Universität des Saarlandes
Beteiligte Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; Technische Universität München (TUM); Universität Leipzig
Beteiligte Institution
Helmholtz Zentrum München
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt; Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt; Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie
Sprecher
Professor Dr. Thomas Gudermann