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FOR 2101:  Urbane Ethiken. Konflikte um gute städtische Lebensführung im 20. und 21. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Geowissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240207984
 
Die Forschergruppe „Urbane Ethiken“ erarbeitet einen neuen Zugang zur Stadtforschung. In den ersten zwei Jahren der ersten Förderphase untersuchte die Forschergruppe in sechs Teilprojekten und zwei assoziierten Teilprojekten ethische Konflikte und Debatten in Städten und um das Städtische – im Sinn der Frage nach dem guten und richtigen städtischen Leben, also der Auseinandersetzungen darum, wie man in der Stadt leben soll. Damit erschließt die Forschergruppe Phänomene urbaner Ethiken als kulturwissenschaftlichen Gegenstand und prägt einen neuen analytischen Ansatz mit entsprechenden Begrifflichkeiten.In der ersten Förderphase wurde den Fragen nachgegangen, inwiefern Städte als Räume ethischer Aushandlungen und Auseinandersetzungen verstanden werden können, welche Formen und Funktionen konkrete stadtethische Projekte im Kontext von Transformations­prozessen haben, was die Austragung von städtischen Konflikten im Modus des Ethischen charakterisiert, unter welchen Bedingungen sie besonders virulent werden und mit welchen anderen Vorhaben und Interessen sie sich verbinden. Das analytische Interesse galt damit auch den (im herkömmlichen Sinne: politischen) Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen ethischen Projekte und Problematisierungen.Dazu wurden eine gemeinsame Hauptfragestellung (Wie soll man in der Stadt leben?), vier gemeinsame Perspektivierungen (Techniken des Regierens, Soziale Kreativität, Moralische Ökonomien und Ethische Subjekte) und, als weitere Koordinierungslinie der inhaltlichen interdisziplinären Zusammenarbeit, drei Fragenkomplexe formuliert. Die Ergebnisse sind somit einerseits gegenstandsbezogen, sie sind aber auch im Sinne einer kultur- und sozialwissenschaftlichen Theoriereflexion und Theoriebildung methodologisch-theoretisch orientiert. Um den urban-ethischen Forschungsansatz zu vertiefen, wird die bisherige Arbeit mit den Perspektivierungen und Fragenkomplexen fortgeführt. „Vertiefung“ bedeutet hier eine systematische Präzisierung unserer Begrifflichkeiten wie auch eine Erschließung neuer Gegenstandsbereiche und Aspekte. Zudem wurde mit den Gerechtigkeitsvorstellungen eine neue gemeinsame Perspektivierung gewählt, die zugleich dazu führt, dass die Untersuchung der Zusammenhänge ethischer und politischer Aushandlungsformen eine größere Rolle spielen wird als bisher.In der beantragten zweiten Förderphase sollen also (1) die bisherigen methodologischen Neuerungen der Erforschung urbaner Ethiken gefestigt und vertieft werden.Komplettiert werden unsere Forschungen (2) mit einer gezielten Erweiterung unseres Ansatzes durch die Bearbeitung von weiteren zentralen Feldern urbaner Ethiken und Fragestellungen, die im Zuge der gemeinsamen Arbeit an den Perspektivierungen und Fragenkomplexen als besonders relevant identifiziert wurden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Schweiz

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