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SFB 1160: Immunpathologie aufgrund eingeschränkter Immunreaktionen (IMPATH)
Fachliche Zuordnung
Medizin
Biologie
Biologie
Förderung
Förderung seit 2015
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256073931
Immunpathologie ist die Grundlage einer Vielzahl von Erkrankungen und kann jedes Organ betreffen. Traditionell wird angenommen, dass immunologisch vermittelte Erkrankungen durch eine Überaktivität des Immunsystems entstehen und daher Immunsuppression das richtige Therapieprinzip ist. Immunpathologie kann paradoxerweise aber auch durch eingeschränkte Immunreaktionen entstehen. Dieses Prinzip wird sehr klar durch Patienten mit angeborenen Immundefekten (PID) illustriert, bei denen spezifische genetische Veränderungen eingeschränkte Immunreaktionen verursachen, die kausal zu Immunpathologie führen. Dieses “IMPATH Paradox” hat wichtige Folgen. Aus biologischer Perspektive kann es unser Verständnis der Funktion des Immunsystems verändern. Aus klinischer Sicht wird deutlich, dass Immunstimulation oder Immunrekonstitution wichtige therapeutische Ansätze sein können. Der SFB möchte zu einem besseren Verständnis von Immunpathologie beitragen, die aus eingeschränkten Immunantworten entsteht. In den ersten beiden Förderperioden wurde gezeigt, dass das “IMPATH Paradox” ein biologisch wichtiges und klinisch relevantes Prinzip darstellt. Wir konnten eingeschränkte Immunreaktionen als Ursache von Entzündungsreaktionen in verschiedenen Krankheitsmodellen identifizieren. Hierzu gehört eine gestörte T-Zell Effektorfunktion bei viraler Hepatitis oder bei PID, gestörte B-Zell Aktivierung bei Autoimmunerkrankungen oder die gestörte Immunregulation bei entzündlicher Darmerkrankung, schwerer Pneumonie oder GvHD. Die enge Zusammenarbeit im IMPATH Konsortium hat uns auch konzeptionell auf die Herausforderungen der SARS-CoV2 Pandemie vorbereitet, was zu einer Reihe von wichtigen Forschungsbeiträgen geführt hat. In der dritten Förderperiode werden wir die Mechanismen der gestörten Immunreaktionen und der immunvermittelten Pathologien weiter erforschen und dieses Wissen für therapeutische Ansätze nutzen. In Bereich A wollen wir genetische und Antigen-induzierte Mechanismen der gestörten T-Zell-Zytotoxizität und der T-Zell-Erschöpfung verstehen und die Reversion oder Induktion der T-Zell-Erschöpfung als therapeutische Prinzipien erforschen. In Bereich B werden wir analysieren, wie die B-Zell-Rezeptor-Aktivierung durch zelleigene und extrinsische Faktoren moduliert wird und wie dies kausal mit der Autoantikörper-vermittelten Immunpathologie zusammenhängt. Wir werden die Mechanismen erforschen, wie das Mikrobiom oder ein dysreguliertes Stoffwechselmilieu mit einem Immunsystem ohne CTLA4, CD8aa IELs oder während einer GvHD interagiert und wie die resultierende Immunpathologie durch Proteinsubstitution oder metabolische Eingriffe therapiert werden kann. In Bereich C werden wir die genetischen und molekularen Mechanismen der beeinträchtigten Viruskontrolle, der Inflammasom-Homöostase und der metabolischen Makrophagen-Homöostase entschlüsseln, die zu einer unkontrollierten Immunstimulation führen, und therapeutische Zytokine evaluieren.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Laufende Projekte
- A01 - Ursachen und Folgen von genetischen Defekten der Lymphozyten-Zytotoxizität (Teilprojektleiter Aichele, Peter ; Ehl, Stephan )
- A02 - Unterschiedliche Mechanismen der antigenspezifischen CD8+ T-Zell-Dysfunktion führen zu protektiven versus pathogenen T-Zellantworten bei der Hepatitis B Virusinfektion (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Hofmann, Maike ; Thimme, Robert )
- A03 - Induktion eines pathogenen Programmes der CD8 T Zelldifferenzierung beim M. Crohn (Teilprojektleiter Bengsch, Ph.D., Bertram )
- A06 - Mechanismen der Hepatitis-E-Virus-Persistenz und Immunpathologie bei immun-supprimierten Patienten (Teilprojektleiter Neumann-Haefelin, Christoph )
- A08 - Lymphoproliferative Erkrankung durch beeinträchtigte Elimination von FAS-kontrollierten T-Zellen (Teilprojektleiterinnen Maccari, Maria Elena ; Rensing-Ehl, Anne Katharina )
- B01 - Caveolin-1 und Filamin A: eine neuartige mechanistische Achse, die B-Zell-Antworten und Immunpathologie reguliert (Teilprojektleiterin Minguet, Ph.D., Susana )
- B02 - Autoimmunität aufgrund gestörter Entscheidungen über das Schicksal von B-Zellen beim autoimmunen lymphoproliferativen Syndrom (Teilprojektleiterin Rizzi, Marta )
- B03 - Immunvermittelte Pathologie als Folge gestörter Interaktionen zwischen Lymphozyten und extrazellulärer Matrix (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Kiritsi, Dimitra ; Nyström, Alexander )
- B05 - Analyse des intestinalen Mikrobioms als Ursache der Immunpathologie in CTLA4-insuffizienten Individuen und Mäusen. (Teilprojektleiter Grimbacher, Bodo )
- B08 - Bi-direktionale Kommunikation zwischen intraepithelialen Lymphozyten und epithelialen Zellen zum Erhalt der intestinalen Barriere (Teilprojektleiter Sagar, Sagar ; Tanriver, Yakup )
- B09 - Überwindung von intestinaler Immundysregulation durch metabolische Modifikation während akuter Graft-versus-host Erkrankung (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Köhler, Natalie ; Zeiser, Robert )
- B10 - Einfluss des intestinalen wild-type Mikrobioms auf gestörte Immunregulation während akuter Graft-versus-host Erkrankung (Teilprojektleiter Rosshart, Stephan Patrick ; Zeiser, Robert )
- C01 - Immunpathologie nach Influenzainfektion aufgrund fehlender Kontrolle der Virusvermehrung durch Interferon-induzierte Mx Proteine: Ursachen und Konsequenzen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Graf, Laura ; Schwemmle, Martin )
- C02 - GM-CSF-induzierte Störung der Makrophagen-Homöostase und ihre Rolle in Immunpathologie der Lunge (Teilprojektleiter Groß, Olaf )
- C03 - Räumliche und molekulare Kartierung zellulärer Interaktionen von humanen Gewebemakrophagen in gesunden und erkrankten Organen (Teilprojektleiter Prinz, Marco )
- C05 - Defizienz für Ctsd in Makrophagen verknüpft lysosomale Dysfunktion mit der Entstehung von Immunpathologien in verschiedenen Organen (Teilprojektleiterin Kierdorf, Katrin )
- C06 - Makrophagen-Dysregulation als Ursache chronischer Entzündung bei der NADPH-Oxidase-Defizienz (Teilprojektleiter Henneke, Philipp )
- INF - Forschungsdatenmanagement (Teilprojektleiter Binder, Harald )
- Z01 - Immunpathologie-Einheit (Teilprojektleiter Bengsch, Ph.D., Bertram ; Schell, Christoph B. )
- Z02 - Bioinformatik (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Börries, Melanie ; Sagar, Sagar )
- Z03 - Verwaltungsprojekt (Teilprojektleiter Ehl, Stephan )
Abgeschlossene Projekte
- A04 - Verlust der Balance: Immunvermittelte Pathologie bei CVID assoziierter Darmerkrankung (Teilprojektleiter Grimbacher, Bodo ; Warnatz, Klaus )
- A07 - Ein präklinisches Gen-Editierungsprotokoll zur Wiederherstellung der zytotoxischen T-Zell-Funktion bei akuter hämophagozytischer Lymphohistiozytose (Teilprojektleiter Aichele, Peter ; Cathomen, Toni ; Ehl, Stephan )
- B04 - Die Rolle von CD4 T-Zellen in der Modulation der HLH Progression (Teilprojektleiter Aichele, Peter )
- B07 - Molekulare Voraussetzungen für die Bildung eines selbst-toleranten Repertoires an T-Zellrezeptoren (Teilprojektleiter Boehm, Thomas )
- C04 - Metabolische Regulation der Makrophagenaktivierung in HLH (Teilprojektleiter Pearce, Ph.D., Edward )
- P03 - Die Rolle von B-Zellen bei Virus-induzierter T-Zell-vermittelter Immunpathologie (Teilprojektleiter Pircher, Hanspeter )
- P12 - Beeinträchtigte Phagozytenfunktion bei der Immunpathogenese des systemischen Lupus erythematodes: von der Ätiologie zur therapeutische Intervention (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Triantafyllopoulou, Antigoni ; Voll, Reinhard )
- P15 - Immunpathologie als Folge eingeschränkter T-Zell-Kommunikation (Teilprojektleiter Rohr, Jan )
- P16 - Somatische Diversifikation eines transgenen T Zellrezeptors zur Steigerung antiviraler Immunität und Verhinderung von Immunpathologie (Teilprojektleiter Boehm, Thomas )
- Z02 - Zentralprojekt (Teilprojektleiter Ehl, Stephan )
Antragstellende Institution
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Beteiligte Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Sprecher
Professor Dr. Stephan Ehl