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TRR 22:  Allergische Immunantworten der Lunge

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5486276
 
Allergien haben sich in den letzten Dekaden zu Volkskrankheiten entwickelt, wobei das Asthma bronchiale die schwerste Manifestation am Respirationstrakt darstellt. Trotz der erheblichen sozio-ökonomischen Bedeutung ist die Pathophysiologie nach wie vor nur unzureichend verstanden. Ein kausaler Therapieansatz existiert nicht, und Prädiktionsparameter und Präventionsmaßnahmen sind nur unzureichend verfügbar. Um diese Probleme aufzugreifen und um letztlich aufbauend auf einem gemeinsamen Erkenntnisgewinn neue Präventions- und Therapiekonzepte für allergische Lungenerkrankungen zu entwickeln, hat sich diese Sonderforschungsbereich/Transregio-Initiative formiert.
Während in den letzten Jahren die Regulation der allergen-spezifischen Immunantwort mit T-Helfer-Zellpolarisation und IgE-Produktion (Effektormechanismen) intensiv beforscht wurde, sind nach wie vor die Prozesse der Initiation und Chronifizierung (verbunden mit irreversiblen Umbauprozessen an den Atemwegen) schlecht verstanden. Dem respiratorischen Epithel kommt nicht nur eine Barrierefunktion zu, sondern es übt auch immun-modulierende Effekte aus. In diesem Zusammenhang ist es das Epithel, welches primär mit Allergenen und mikrobiellen Komponenten aus der Umwelt interagiert und hier eine erste Signalvermittlung transmittiert. Gerade die chronische mikrobielle Exposition (zum Beispiel über Inhalation) hat offensichtlich eine entscheidende prägende Wirkung für Immunantworten gegen Allergene. Lypopolysaccharid (LPS) ist in diesem Zusammenhang bisher am besten untersucht worden; es zeigt sich aber, dass es nicht alleine für einen eventuell protektiven Effekt verantwortlich zeichnen kann. Neben diesen Umweltkomponenten spielt auch die Genetik eine wichtige Rolle in der Ausprägung des allergischen Phänotyps. Die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Genetik sind ein bisher in der Allergie- und Asthmaforschung noch wenig bearbeitetes Feld.
Die Partner aus Marburg, Borstel und München sind jeweils führende Vertreter aus den Arbeitsbereichen der klinischen und experimentellen Pneumologie, der klinischen und experimentellen Allergologie, der Epidemiologie, der Mikrobiologie und Immunologie, der Biochemie und Genetik.
Jüngste Forschungsergebnisse zeigen eine enge Assoziation von mikrobiellem Milieu und Allergieentstehung. Hierauf aufbauend soll ein naturwissenschaftliches Verständnis der zellulären und molekularen Mechanismen entwickelt werden. Dieses soll in der zweiten und dritten Förderperiode in neue Präventions- und Therapiekonzepte münden.
DFG-Verfahren Transregios

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Philipps-Universität Marburg
 
 

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