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SPP 1727: XPrag.de: Neue pragmatische Theorien basierend auf experimenteller Evidenz
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Medizin
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Medizin
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2024
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237157834
Dieses Schwerpunktprogramm ist ein überregionaler Forschungsverbund, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Linguistik, Psychologie, Kognitionswissenschaften und Philosophie gemeinsam das übergeordnete Ziel verfolgen, eine präzise pragmatische Theorie zu entwickeln, die auf Erkenntnissen über Sprachverarbeitungsprozesse gründet. Durch die Formulierung pragmatischer Modelle, die auf kognitiven Mechanismen basieren, und ihrer Testung mit experimentellen Methoden soll eine Weiterentwicklung der pragmatischen Theoriebildung vorangetrieben werden. In der gegenwärtigen ersten Phase werden 16 Projekte gefördert.
Die Pragmatik ist ein Teilgebiet der Linguistik, das sich mit Sprecherbedeutung, das heißt mit dem, was gemeint ist (und nicht primär mit dem, was gesagt wird), beschäftigt. Diese Bedeutung kann unter anderem vom Kontext oder der jeweiligen Situation abhängen. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte Implikaturen: Der Satz "Peter hat drei Kinder" wäre im Prinzip auch wahr, wenn Peter vier Kinder hätte. Aber da der Hörer davon ausgeht, dass die Sprecherin so informativ wie möglich ist, schlussfolgert er - das heißt, zieht die Implikatur -, dass Peter nicht mehr als drei Kinder hat.
Ein weiteres Beispiel sind Bedeutungsverschiebungen wie in Äußerungen der Art "Das Schnitzel an Tisch 7 möchte die Rechnung". Hier wird "Schnitzel" nicht in seiner wörtlichen Bedeutung (Lebensmittel) verwendet, sondern bezieht sich auf einen Gast, der ein Schnitzel bestellt hat. Der Hörer interpretiert also das, was gesagt wird (Schnitzel), abhängig von dieser bestimmten Situation, in der es einen Schnitzelbesteller gibt.
Phänomene dieser Art (und weitere wie beispielsweise vage Ausdrücke, projektive Bedeutung, Metaphern und Koerzion, aber auch Sprecherabsichten, Präsuppositionen und anaphorische Bezüge) werden in den bei diesem Schwerpunktprogramm beteiligten Projekten experimentell erforscht und theoretisch modelliert. Dabei werden verschiedenste Sprechergruppen getestet - Kinder, Erwachsene, Sprecherinnen und Sprecher mit Sprachauffälligkeiten und Zweitsprachlernende - sowie unterschiedliche Sprachen untersucht, z.B. Deutsch, Englisch, Ungarisch und Gebärdensprache.
Die Pragmatik ist ein Teilgebiet der Linguistik, das sich mit Sprecherbedeutung, das heißt mit dem, was gemeint ist (und nicht primär mit dem, was gesagt wird), beschäftigt. Diese Bedeutung kann unter anderem vom Kontext oder der jeweiligen Situation abhängen. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte Implikaturen: Der Satz "Peter hat drei Kinder" wäre im Prinzip auch wahr, wenn Peter vier Kinder hätte. Aber da der Hörer davon ausgeht, dass die Sprecherin so informativ wie möglich ist, schlussfolgert er - das heißt, zieht die Implikatur -, dass Peter nicht mehr als drei Kinder hat.
Ein weiteres Beispiel sind Bedeutungsverschiebungen wie in Äußerungen der Art "Das Schnitzel an Tisch 7 möchte die Rechnung". Hier wird "Schnitzel" nicht in seiner wörtlichen Bedeutung (Lebensmittel) verwendet, sondern bezieht sich auf einen Gast, der ein Schnitzel bestellt hat. Der Hörer interpretiert also das, was gesagt wird (Schnitzel), abhängig von dieser bestimmten Situation, in der es einen Schnitzelbesteller gibt.
Phänomene dieser Art (und weitere wie beispielsweise vage Ausdrücke, projektive Bedeutung, Metaphern und Koerzion, aber auch Sprecherabsichten, Präsuppositionen und anaphorische Bezüge) werden in den bei diesem Schwerpunktprogramm beteiligten Projekten experimentell erforscht und theoretisch modelliert. Dabei werden verschiedenste Sprechergruppen getestet - Kinder, Erwachsene, Sprecherinnen und Sprecher mit Sprachauffälligkeiten und Zweitsprachlernende - sowie unterschiedliche Sprachen untersucht, z.B. Deutsch, Englisch, Ungarisch und Gebärdensprache.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
China, Großbritannien, Österreich, USA
Projekte
- Affirmative und zurückweisende Erwiderungen auf negative Assertionen und Fragen (Antragstellerin Repp, Sophie )
- Agentivität, Animatheit und Telizität: Pragmatische Inferenzen in intransitiven Sätzen (Antragsteller Philipp, Markus )
- Der pragmatische Status ikonischer Bedeutung in sprechsprachlicher Kommunikation: Gesten, Ideophone, Prosodische Modulierungen (PSIMS) (Antragstellerinnen / Antragsteller Ebert, Cornelia ; Fuchs, Susanne ; Krifka, Manfred )
- Die Interaktion von bayesianischer Pragmatik und lexikalischer Semantik im Sprachverstehen: Eine Untersuchung probabilistischer Vorhersagen von Hörern mithilfe ereigniskorrelierter Potentiale (Antragsteller Werning, Markus )
- Die Semantik und Pragmatik von konditionalen Verknüpfungen: sprachübergreifende und experimentelle Perspektiven (Antragstellerin Liu, Mingya )
- Die Verarbeitung der Sprecherbedeutung: Kenntnis, Kooperation, Commitment (Antragstellerin Schumacher, Petra )
- Diskurs Referenten im Raum - Anaphernresolution in der Deutschen Gebärdensprache (Antragsteller Steinbach, Markus )
- Ein- versus Zweistufenmodelle des Sprachverstehens: Untersuchungen zur Verarbeitung negativer Sätze (Antragstellerinnen / Antragsteller Dudschig, Carolin ; Kaup, Barbara ; Leuthold, Hartmut )
- Eine Neubetrachtung des epistemischen Schritts: Die Rolle der Sprecher- und Hörerperspektive für die Verarbeitung quantitativer und temporaler Implikaturen (Antragstellerin Spychalska, Maria )
- Exhaustivität von eingebetteten Fragen aus sprachvergleichender Perspektive (Antragsteller Onea Gáspár, Victor Edgar ; Zimmermann, Malte )
- Exhaustivität von Spaltsätzen (Antragsteller Onea Gáspár, Victor Edgar ; Zimmermann, Malte )
- Experimentelle Spieltheorie und skalare Implikaturen: kontextuelle Variablen und unterschiedliche Skalentypen. (Antragsteller Benz, Anton )
- Fokus und thematische Rollenzuweisung: Ein Vergleich zwischen Ungarisch und Deutsch im kindlichen Sprachverstehen (Antragstellerinnen / Antragsteller Knoeferle, Pia ; Skopeteas, Stavros )
- Gehirnsignaturen des kommunikativen Handelns (Antragsteller Pulvermüller, Friedemann )
- Ich sehe was was du nicht siehst: Einfluss von Common-Ground und kontrastiver Information auf das referenzielle Verständnis bei Kindern und Erwachsenen (Antragstellerinnen Höhle, Barbara ; Wartenburger, Isabell )
- Komposition im Kontext: Kontexteinflüsse auf die Verarbeitung von Ereignis-Koerzion (Antragsteller Bott, Oliver )
- Koordinationsfonds (Antragstellerinnen / Antragsteller Sauerland, Uli ; Schumacher, Petra )
- Lexikalische Inferenz versus Skalare Implikatur (Antragsteller Sauerland, Uli )
- Neigung in ja/nein-Fragen (Antragstellerinnen Braun, Bettina ; Romero, Ph.D., Maribel )
- Obligatorische Präsuppositionsauslöser - Experimentelle Evidenz (Antragstellerin Beck, Sigrid )
- Probabilistische Modellierung des Gebrauchs von Quantoren bei typischen und atypischen Sprechern (Antragsteller Franke, Michael ; Krifka, Manfred ; Sauerland, Uli )
- Probabilistische Modellierung pragmatischer Verarbeitung und Produktion (Antragsteller Franke, Michael )
- Syntaktische und diskursbasierte Beschränkungen in der Verarbeitung von Pronomen bei Muttersprachlern und Nichtmuttersprachlern (Antragstellerin Felser, Claudia )
- Verarbeitung von projektivem Gehalt: Repräsentationale und prozedurale Aspekte (Antragstellerin Holler, Anke )
Sprecher
Professor Dr. Uli Sauerland, seit 10/2018