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SFB 1171:  Affective Societies: Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Geisteswissenschaften
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258523721
 
Der SFB 1171 Affective Societies untersucht Affekte und Emotionen als wesentliche Faktoren des Zusammenlebens in Gesellschaften des 21. Jahrhunderts. Ziel ist die Etablierung eines neuen Verständnisses von Gesellschaften, das der fundamentalen Bedeutung von Affekten und Emotionen Rechnung trägt. Der vom SFB seit 2015 entwickelte und empirisch erprobte Ansatz ist zu einem Referenzpunkt der Affekt- und Emotionsforschung in den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften avanciert. In der seit 2019 laufenden zweiten Laufzeit hat der SFB das Wechselspiel zwischen den Beharrungskräften und den Veränderungsdynamiken von Institutionen in den Feldern Politik, Medien, Kunst, Bildung und Religion untersucht. Jüngste globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die sich verschärfende Klimakrise bekräftigen die Ausgangsüberlegung des SFB, wonach soziale und politische Transformationen und damit einhergehende Konflikte die globale Gegenwart prägen. Neben dem Leid der Betroffenen haben diese Ereignisse auf breiter Basis Ängste und Unsicherheiten ausgelöst und Vertrauen erschüttert. Angesichts dieser Entwicklungen stellen sich Fragen nach den künftigen Formen des Zusammenlebens in neuer Dringlichkeit. Aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen wird der SFB daher in seiner dritten Laufzeit die affektiven und emotionalen Dynamiken gegenwärtiger Konflikte um das Zusammenleben untersuchen. Wir gehen davon aus, dass Affekte und Emotionen dabei selbst zunehmend ins Zentrum der Aushandlungen rücken und zur gesellschaftlichen Streitsache werden. Folgende Leitfragen orientieren die künftige Forschung: Wie prägen divergierende Affizierungsweisen und Emotionsrepertoires das Ringen unterschiedlicher Akteur:innen um die Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens? Wo und auf welche Weise werden Affekte und Emotionen selbst zum Gegenstand von Auseinandersetzungen über Entwürfe und Antizipationen der Zukunft gegenwärtiger Gesellschaften? Ziel ist ein geschärftes Verständnis der affektiven und emotionalen Dynamiken gesellschaftlicher Konflikte, der beteiligten Akteur:innen und der dabei auf dem Spiel stehenden Orientierungen, Lebensentwürfe und Identitäten, insbesondere mit Blick auf jene Gehalte, die gesellschaftliche Zukünfte antizipieren. Wissenschaftler:innen aus neun Disziplinen der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften befassen sich mit diesen Themen in elf Teilprojekten, die in den drei thematischen Bereichen Mobilisieren, Aushandeln und Abwehren organisiert sind. Ein zentrales Reflexionsprojekt und die bewährte Theorie- und Methodenwerkstatt gewährleisten eine hochwertige interdisziplinäre Forschung. Das neu beantragte Teilprojekt Öffentlichkeit macht die Ergebnisse des SFB über vielfältige Partizipationsformate einem breiten Publikum zugänglich.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Sprecherinnen / Sprecher Professor Dr. Hansjörg Dilger, Ph.D., seit 4/2022; Professorin Dr. Birgitt Röttger-Rössler, bis 3/2022
 
 

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