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SFB 1243:  Genetische und epigenetische Evolution von hämatopoetischen Neoplasien

Fachliche Zuordnung Biologie
Mathematik
Medizin
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278529602
 
Die größte Herausforderung in der Krebstherapie ist die Fähigkeit von Tumoren, sich zu entwickeln und damit dem Selektionsdruck des Körpers und der Therapien zu entgehen. Dieser evolutionäre Prozess wird durch zufällige genetische und epigenetische Veränderungen getrieben, die Tumore mit ihren Milliarden von Zellen zu einem vielfältigen und beweglichen Ziel machen. Jede Therapie muss daher die molekulare Heterogenität von Tumorzellen bei verschiedenen Krebsarten und einzelnen Patienten erfassen und gezielt bekämpfen, um einen nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten. Gerade im Zeitalter molekular gezielter Krebstherapien ist es entscheidend, mögliche Resistenzen zu antizipieren und durch geeignete Medikamentenkombinationen und Dosierungsschemata effektiv zu verhindern und spezifische Schwachstellen des Tumors auszunutzen. Die enge Verzahnung von klinischer, molekularer, statistischer und evolutionärer Expertise innerhalb dieses CRC ermöglicht es uns, die molekularen Prozesse und Parameter, die zur Entstehung hämatopoetischer Neoplasien und Therapieresistenzen führen, zu identifizieren, zu quantifizieren und zu modellieren. Innerhalb dieses CRC untersuchen wir koordiniert myeloische und lymphatische Neoplasien mit den Schwerpunkten myelodysplastische Syndrome (MDS), akute myeloische Leukämie (AML), follikuläres Lymphom (FL), Multiples Myelom (MM) und Mantelzelllymphom (MCL). Wir untersuchen die klonale Hämatopoese und die zugrunde liegenden epigenetischen Mechanismen, die Rolle der Knochenmarknische und des Immunsystems, den Verlauf der (epi)genetischen Evolution bei medikamentöser Behandlung sowie Resistenzmechanismen gegenüber Apoptoseinduktoren, Antikörper-basierten Immuntherapien und Proteasom-Inhibitoren. Da es kein einziges perfektes Modellsystem gibt, verfolgen wir einen integrierten Ansatz, der Zellkultursysteme, Xenotransplantations- und genetische Mausmodelle kombiniert, die alle eng mit der Analyse von Patientenmaterial und Daten aus klinischen Studien verknüpft sind. Wir sind überzeugt, dass dieser interdisziplinäre Ansatz das Verständnis der grundlegenden Prozesse der Tumorevolution und letztlich die Therapieergebnisse verbessern wird.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
 
 

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