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SFB 1324: Mechanismen und Funktionen des Wnt-Signalwegs
Fachliche Zuordnung
Biologie
Förderung
Förderung seit 2017
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 331351713
Wnt-Signalwege spielen eine entscheidende Rolle bei Entwicklungsprozessen, der Differenzierung von Zellen und in der Regeneration von Geweben. Veränderungen in Wnt-Signalwegen können zu schweren Entwicklungsstörungen und Krankheiten führen, wie zu der Entstehung von Tumoren. Wnt-Liganden sind sekretierte Lipid-Proteine, die an unterschiedliche Rezeptoren binden und verschiedene Signalkaskaden aktivieren können. Die diversen Ligand-Rezeptor-Interaktionen geben intrazellulär Signale an Netzwerke aus nachgeschalteten Signalwegen weiter. Obwohl zahlreiche neue Erkenntnisse hinsichtlich der Komponenten und Mechanismen des Wnt-Signalwegs gewonnen wurden, ist eine Reihe grundsätzlicher Fragen, insbesondere die nach der Spezifität von Eingangssignalen und Kontrolle der Ausgangssignale, unbeantwortet. Da der Wnt-Signalweg eine solch entscheidende Rolle bei vielen biologischen Prozessen und Krankheiten spielt, ist das langfristige und übergeordnete Ziel des SFB 1324 die molekularen Prozesse des Wnt-Signalwegs molekular zu verstehen und deren physiologische Auswirkungen in einem breiten Spektrum an Modellorganismen zu untersuchen. Dazu ist die Forschung des SFB 1324 in zwei Bereiche unterteilt: (A) Die Sekretion von Wnt-Proteinen und deren Interaktion mit Wnt-Rezeptoren sowie (B) die Verbindung des Wnt-Signalwegs zu nachgeschalteten Faktoren und kontext-abhängigen Signalwegen. Im ersten Forschungsbereich wollen wir verstehen, wie Wnt-Liganden produziert, modifiziert und in den extrazellulären Raum transportiert werden. Außerdem wollen wir Ligand-Rezeptor Interaktionen analysieren und verstehen, wie dadurch spezifische Signale weitergeleitet und verschiedene Signalkaskaden aktiviert werden. Im zweiten Forschungsbereich konzentrieren wir uns auf die molekularen dynamischen Prozesse des Wnt-Signalwegs in den Zielzellen. Wir wollen aufklären, wie verschiedene Wnt-Signalwege nachgeschaltete Signalwege beeinflussen und bestimmte biologische Prozesse induzieren. Um diese beiden Fragenkomplexe zu beantworten, werden wir ein Spektrum unterschiedlich komplexer Modellsysteme (wie Hydra, Fruchtfliege, Fisch, Frosch, Maus und humane Zellkulturen) mit neuesten Technologien untersuchen (hochentwickelte Fluoreszenz-Mikroskopie, genetische Screens, Genom-Editing und Proteom-Analysen). In der Region um Heidelberg sind wir in der einmaligen Lage, dass viele Arbeitsgruppen am Wnt-Signalweg arbeiten, darunter internationale Koryphäen auf diesem Gebiet. In der zweiten Förderperiode werden wir an unseren Erfolg anknüpfen und einen Schwerpunkt auf die Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Kontrolle der Signalwege sowie der von ihnen aktivierten zellulären Dynamik legen. Der Sonderforschungsbereich soll so eine zentrale Grundlage unseres Verständnisses verschiedener grundlegender biologischer Prozesse bei Tieren und dem Menschen liefern, von der Entwicklung bis zu einer Vielzahl bedeutender Erkrankungen.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Laufende Projekte
- A01 - Mechanismen der Sekretion von Wnt-Proteinen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Boutros, Michael ; Sinning, Irmgard )
- A02 - Mechanismen des vaskulären Wnt-Signalwegs bei der Leber-Homöostase und der Tumorentstehung (Teilprojektleiter Augustin, Hellmut G. )
- A04 - Die Rolle von Lipiden für die Sekretion von Wnt-Proteinen und den Wnt-Signalweg (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Boutros, Michael ; Brügger, Britta )
- A05 - Der Wnt-Code: Entschlüsselung von frühen Wnt-Interaktionen in Hydra (Teilprojektleiter Holstein, Thomas W. ; Tanaka, Motomu )
- A06 - Quantitative Fluoreszenzmikroskopie zur Analyse von Wnt-Signalwegs-Interaktionen und Transportmechanismen (Teilprojektleiter Davidson, Gary ; Nienhaus, Gerd Ulrich )
- A07 - Die zellspezifische Aktivierung des Wnt-Signalwegs bei der Heilung nach Myokardinfarkt (Teilprojektleiter Leuschner, Florian )
- A08 - Die Spezifität des Wnt-Signalwegs für die Kontrolle der Stammzell-Nische (Teilprojektleiterinnen Bageritz, Josephine ; Lohmann, Ingrid )
- B01 - Die Rolle von DDX56 bei der Regulation von GSK3β im Wnt-Signalweg (Teilprojektleiter Niehrs, Ph.D., Christof )
- B02 - Mechanismen der periodischen Wnt-Signalwegs-Aktivität und deren Rolle in Wirbeltierembryonen (Teilprojektleiter Aulehla, Alexander )
- B03 - Die Rolle des Wnt-Signalwegs bei der Genomstabilität (Teilprojektleiter Acebrón, Sergio Pérez ; Bastians, Holger )
- B05 - Mathematische Modelle zur zeitlichen und räumlichen Dynamik des Wnt-Signalwegs und deren Funktion in der Entwicklung und Regeneration (Teilprojektleiterin Marciniak-Czochra, Anna )
- B06 - Orchestrierung von stammzell- und EMT-artigen Phänotypen durch den Wnt-Signalweg (Teilprojektleiterin Martin-Villalba, Ana )
- B07 - Analyse neuer molekularer Mechanismen im Wnt-Signalweg (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Sinning, Irmgard ; Özbek, Suat )
- B08 - Mechanismus des Abbaus von AXIN1 durch Inhibition von MEK (Teilprojektleiter Zhan, Tianzuo )
- B09 - Signaling von Wnt und Zilien in der epithelialen Polarisation und bei der Nierenentwicklung (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Pereira, Gislene ; Simons, Matias )
- Z01 - Zentrale Verwaltung des Sonderforschungsbereichs (Teilprojektleiter Boutros, Michael ; Holstein, Thomas W. )
- Z02 - Hochentwickelte Mikroskopieverfahren (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Engel, Ulrike ; Nienhaus, Gerd Ulrich )
- Z03 - Hochentwickelte genetische Screens und Genom-Editierung (Teilprojektleiter Boutros, Michael )
- Z04 - Hochentwickelte Massenspektrometrie (Teilprojektleiter Krijgsveld, Jeroen )
Abgeschlossene Projekte
- A03 - Ykt6-abhängige Transportmechanismen von Wnt-Proteinen (Teilprojektleiterin Gross, Julia )
- B04 - Die Rolle des Wnt-Signalwegs bei der Differenzierung von retinalen Vorläuferzellen (Teilprojektleiter Wittbrodt, Joachim )
Antragstellende Institution
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Beteiligte Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen; Karlsruher Institut für Technologie
Beteiligte Institution
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ); European Molecular Biology Laboratory (EMBL)
Sprecher
Professor Dr. Michael Boutros, seit 7/2021; Professor Dr. Thomas W. Holstein, bis 6/2021