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SFB 1574:  Kreislauffabrik für das ewige Produkt

Fachliche Zuordnung Maschinenbau und Produktionstechnik
Informatik, System- und Elektrotechnik
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 471687386
 
Um den Ressourcenverbrauch vom Wohlstand zu entkoppeln, bedarf es neuer, innovativer Wirtschaftssysteme. Denn es steht außer Zweifel, dass der traditionelle lineare Wirtschaftsansatz „take-make-use-dispose“ auf lange Sicht kein Erfolgsrezept darstellt. Nachhaltige zirkuläre Produktionsmuster bieten hierzu einen Lösungsansatz. Insbesondere produzierende Unternehmen stehen jedoch vor der Herausforderung, zirkuläre Ansätze wirtschaftlich in Großserie zu gestalten. Heute finden diese meist in Kleinserien mit einem hohen Anteil an manuellen Arbeitsschritten an Niedriglohnstandorten statt. Es ist notwendig, zirkuläre Wirtschaftsansätze in den Fokus relevanter Wirtschaftssektoren zu rücken, um deren Anteil signifikant zu erhöhen. Die Vision des geplanten SFB „Kreislauffabrik“ besteht darin, eine integrierte lineare und zirkuläre Produktion in industriellem Maßstab zu befähigen. Diese soll Gebrauchtprodukte in aktuelle Produktgenerationen überführen, um so der Vision des ewigen Produkts näherzukommen. Auch wenn eine ewige Nutzung gebrauchter Produktsubstanz praktisch nicht realisierbar erscheint, soll die Vision des ewigen Produkts vergleichbar mit dem Total Quality Management-Ziel „Zero Defects“ eingeführt werden. Zur Erforschung der unbekannten Vorgänge und Mechanismen beschäftigt sich das SFB-Vorhaben mit wissenschaftlichen Fragestellungen aus den Bereichen Produktionstechnik, Produktentwicklung und Werkstofftechnik, Arbeitswissenschaft, Robotik, Informatik und Wissensmodellierung. Diese betreffen (i) die Generierung von Neuprodukten aus unikalen Gebrauchtprodukten und die Gewährleistung ihrer Funktionalität, (ii) die Beherrschung multidimensionaler Unsicherheiten, (iii) das Lernen komplexer Problemlösungsstrategien vom Menschen und Übertragung auf automatisierte Produktionstechnik, (iv) die Umsetzung dieser Automatisierung in einem hochwandelbaren, autonomen Produktionssystem zur wirtschaftlichen Umsetzung zirkulärer Produktion in Großserie am Hochlohnstandort sowie (v) die einheitlich semantische Modellierung und Nutzung der anfallenden Daten und Informationen, um daraus Wissen zur Entscheidungsunterstützung zu generieren. Das SFB-Vorhaben ist in drei Projektbereiche gegliedert: Bereich A ist durch ein hochvernetztes Produkt-Produktions-Co-Design für die übergeordnete Gestaltung, Modellierung und Regelung der Kreislauffabrik als Gesamtsystem zuständig. Bereich B beschäftigt sich mit der Erfassung und Modellierung der unikalen Produktinstanz und mit der multimodalen Erfassung des Menschen in Objektinteraktionen. Bereich C ermöglicht die Umsetzung des autonomen und modularen Produktionssystems. Der Aufbau der Kreislauffabrik im Labormaßstab ist nach Abschluss der ersten Förderperiode geplant.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

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Antragstellende Institution Karlsruher Institut für Technologie
 
 

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