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SFB 969:  Chemische und biologische Prinzipien der zellulären Proteostase

Fachliche Zuordnung Biologie
Chemie
Förderung Förderung von 2012 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 189682160
 
Proteostase beschreibt grundlegende chemische und biologische Prozesse, die miteinander vernetzt sind und somit als Einheit zusammenwirken, um die zellulären Aktivitäten von Proteinen in Raum und Zeit zu kontrollieren. Proteostase ist daher von fundamentaler Bedeutung für ein funktionstüchtiges Proteom, welches sich an verändernde Umweltbedingungen anpassen kann, und eine Grundvoraussetzung für die Lebensfähigkeit und Entwicklung von Zellen und Organismen. Der Proteostase liegen Mechanismen zugrunde, die sicherstellen, dass jedes Protein am richtigen Ort und zur richtigen Zeit in der Zelle aktiv ist oder aber, z.B. bei Funktionsverlust oder bei der Ausbildung von unlöslichen Proteinablagerungen, schnell repariert oder abgebaut wird, um die Zelle vor Schäden zu schützen. Auf posttranskriptionaler Ebene umfasst die Proteostase hauptsächlich (i) die Proteinbiogenese inklusive dem Transport und der Assemblierung von Proteinen, (ii) die Kontrolle der Proteinaktivität, Konzentration und Lokalisierung durch posttranslationale Modifikationen, und (iii) die Proteinqualitätskontrolle zum regulierten Abbau der Proteine. Fehlfunktionen in diesen Prozessen können gravierende Konsequenzen zur Folge haben, welche sich beim Menschen beispielsweise in der Entstehung von Krebs oder von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson manifestieren können.Der SFB 969 hat sich zum Ziel gesetzt, die komplexen und miteinander vernetzten Prozesse der Proteostase und ihrer Mechanismen mit innovativen interdisziplinären chemisch-biologischen Ansätzen zu analysieren. Hierfür soll (i) untersucht werden, wie die Aktivität einzelner Proteine, die in einem zentralen Vorgang der Proteostase eingebunden sind, z.B. der Proteinfaltung, -assemblierung, -modifikation oder -degradation, reguliert wird,(ii) analysiert werden, welche Prozesse und Mechanismen benötigt werden, um Zellen schnell veränderten Bedingungen anzupassen, wie beispielsweise metabolischen Veränderungen, einer Virusinfektion oder verschiedenen Arten von Stress,(iii) die Entwicklung neuer chemischer Strategien vorangetrieben werden, die es ermöglichen, Proteinaktivitäten und damit die Proteostase selbst in vivo und in vitro sichtbar und manipulierbar zu machen. Insgesamt 19 interdisziplinäre wissenschaftliche Projekte werden in drei Teilbereiche gegliedert, die den Lebensweg von Proteinen widerspiegeln und damit als zentrale Prozesse der Proteostase definiert sind: (A) Protein-Biogenese, (B) Protein-Modifikation, (C) Protein-Aggregation und -Degradation.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Konstanz
 
 

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