Detailseite
Projekt Druckansicht

TRR 138:  Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227068724
 
Sicherheit erweist sich aktuell im Lichte der Corona-Pandemie einmal mehr als eine zentrale gesellschaftliche und politische Herausforderung. Die Sorge vor Seuchen, aber auch vor Naturkatastrophen oder ökonomischen Krisen, die Bedrohung durch kriegerische Gewalt oder die Angst vor dem Anderen und Unbekannten – Sicherheit besitzt als Zielvorstellung weiterhin absolute Priorität in der politischen Diskussion. Der SFB/TRR 138 untersucht, wie sich Bedeutungen und Praktiken der Sicherheit in historischen und aktuellen politischen Konstellationen ausgebildet und welche gesellschaftlichen Wirkungen sie entfaltet haben. Davon ausgehend zielt die gemeinsame Forschungsarbeit des SFB/TRR darauf, durch die Verbindung geschichts-, sozial- und rechtswissenschaftlicher Forschungsperspektiven, für das emerging field der Historischen Sicherheitsforschung eine konzeptionelle Grundlage zu entwickeln. Die empirischen Studien des SFB/TRR richten sich dabei ganz bewusst nicht nur auf einen einzigen Zeitabschnitt, etwa die im Rahmen der Sicherheitsforschung bislang im Vordergrund stehende jüngste Zeitgeschichte, sondern nehmen eine chronologisch übergreifende, transepochale Perspektive ein.Zum Ende der ersten Förderphase haben wir als Ergebnis der Auseinandersetzung mit Debatten der kritischen Sicherheitsforschung einen analytischen Rahmen für eine interdisziplinäre Erforschung von Dynamiken der Sicherheit in historischer Perspektive vorgelegt. In der zweiten Förderphase wurde der analytische Rahmen auf seine Brauchbarkeit hin überprüft. Zugleich sind wir Schritte in Richtung einer theoretischen und methodologischen Weiterentwicklung gegangen, die auf ein Verständnis von Sicherheit hinführt, dessen Kern ein komplexes Konstrukt von Situativität bildet. Ein solches Verständnis rückt den situativen Zusammenhang von kollektiv geteilten Identifikationen und Interpretationen von Sicherheitsproblemen (Sicherheitsheuristiken) mit Praktiken ihrer Bearbeitung (Sicherheitsrepertoires) in den Mittelpunkt. Darauf aufbauend sollen in der Abschlussphase die theoretischen Überlegungen eines situationszentrierten Verständnisses von Versicherheitlichung weiterentwickelt werden. Am Ende der Förderzeit soll somit auf dieser Grundlage eine innovative, in ihrer Tragfähigkeit empirisch überprüfte konzeptionelle Grundlage für die Historische Sicherheitsforschung gelegt worden sein. Die zentralen Synthesen der gemeinsamen Forschungsarbeit werden in verschiedenen Publikationen – etwa in einem internationalen Handbuch und einem Bildband – sowie in eigenständigen Formaten des Wissenstransfers erbracht.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Philipps-Universität Marburg
Mitantragstellende Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
Sprecher Professor Dr. Thorsten Bonacker, seit 1/2022; Professor Dr. Horst Carl, von 2/2018 bis 12/2021; Professor Dr. Christoph Kampmann, bis 2/2018
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung