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SFB 1530:  Aufklärung und Targeting pathogener Mechanismen bei B-Zell-Neoplasien

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455784452
 
Trotz beträchtlicher Fortschritte stellen maligne Lymphome nach wie vor ein großes Gesundheitsproblem dar. B-Zell-Neoplasien betreffen 4% aller Krebspatienten in Deutschland, die relative Gesamtüberlebenszeit bei 10 Jahren beträgt 55-70%. Resistenzen gegen die initiale Therapie oder Rezidive der Erkrankung stellen große klinische Probleme dar. Die Mehrheit der Patienten mit rezidivierten oder refraktären Lymphomen verstirbt an der Erkrankung. Insgesamt sind B-Zell-Neoplasien für 3% aller krebsbedingten Todesfälle verantwortlich und stehen damit an sechster Stelle aller Krebserkrankungen. Ziel des Konsortiums ist es, die Heilungsrate von Patienten mit prognostisch ungünstigen B-Zell-Neoplasien in den nächsten 12 Jahren durch innovative, auf dem Verständnis von Mechanismen basierende Therapien deutlich zu verbessern. Dies soll durch die effiziente Unterbrechung onkogener Signalwege der Lymphomzelle und die spezifische Modulation der Lymphom-Mikroumgebung erreicht werden. Zu diesem Zweck wird das Konsortium mechanistische Forschung zu wesentlichen Aspekten der Lymphom-Biologie betreiben. Das Konsortium fokussiert dafür auf die folgenden Forschungsbereiche: 1) Die Aufklärung relevanter, B-Zell-spezifischer, Onkogen-getriebener Signalwege; 2) die Charakterisierung essentieller, therapeutisch angehbarer Interaktionen innerhalb der Mikroumgebung der Lymphomzellen; und 3) die Schaffung eines mechanistischen Verständnisses der (epi-) genetischen und proteomischen Heterogenität von Lymphomen, sowie ihrer räumlich-zeitlichen Entwicklung unter verschiedenen Bedingungen, einschließlich therapeutischem Stress. Um die Ziele zu erreichen, verfolgt das Konsortium einen dreigleisigen Ansatz: 1. Die Durchführung mechanistischer Studien in Lymphom-Modellen, um die Zell-autonomen und nicht-autonomen Mechanismen der Lymphomagenese zu verstehen. 2) Die Nutzung dieser mechanistischen Erkenntnisse zur Identifizierung spezifischer, zielgerichteter Schwachstellen. 3) Die Durchführung von longitudinalen Untersuchungen von (epi)genetischen und proteomischen Veränderungen im Lymphomgewebe, auf Einzelzellniveau oder in gut charakterisierten Patientenkohorten, um ein umfassendes Verständnis der klonalen Evolution des Lymphoms zu erhalten. Das Konsortium wird die Stärken einer Gruppe exzellenter Wissenschaftler mit hochgradig komplementären Fähigkeiten und Kenntnissen nutzen. Die Zusammenarbeit von Forschern, die in der Lymphom- oder Entzündungsforschung tätig sind, wird Synergien zur Entdeckung neuer Pathomechanismen und therapeutischer Strategien herstellen. Zusammenfassend stellt das Konsortium eine innovative, umfassende und interdisziplinäre Initiative dar, die ein Inventar der molekularen Pathomechanismen von Hochrisiko-Lymphomen in ihrer spezifischen Mikroumgebung erarbeiten wird und dadurch die Voraussetzung für neue Mechanismus-basierte Therapien schaffen soll.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

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Antragstellende Institution Universität zu Köln
 
 

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