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SPP 1486:  Partikel im Kontakt - Mikromechanik, Mikroprozessdynamik und Partikelkollektive

Fachliche Zuordnung Wärmetechnik/Verfahrenstechnik
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130482265
 
Die gegenseitigen Wechselwirkungen zwischen Partikeln in granularer Materie bestimmen maßgeblich die Eigenschaften vieler disperser Feststoffprodukte (Füllstoffe, Pigmente, Pulverwerkstoffe oder Wirkstoffe) und natürlicher Stoffe (Aerosole, Böden, Schlämme oder Stäube). Die Prozesse zur Erzeugung, Wandlung und Verarbeitung der Feststoffprodukte werden ebenfalls entscheidend durch die interpartikulären Wechselwirkungen beeinflusst.
Die zentrale Aufgabe des Schwerpunktprogramms ist es, die physikalisch-chemischen Grundvorgänge und Mikroprozesse bei Annäherung, im Kontakt und bei Ablösung haftender Partikel zu verstehen und dieses Wissen für die Produktentwicklung in der Feststoffverfahrenstechnik nutzbringend anzuwenden. Verstehen heißt, die Mikromechanik in Ursache-Wirkung-Antwort-Beziehungen zu fassen. Das bedeutet konkret, die Spannungs-Deformations-, Kraft-Weg-, Drehmoment-Winkel- und Potenzial-Abstands-Funktionen der sechs mechanischen Freiheitsgrade der Translation und Rotation der Partikel zu modellieren und zu kombinieren.
Damit wird sich das kollektive Verhalten vieler eigenschaftsverteilter Partikel nicht nur qualitativ, sondern quantitativ vorhersagen lassen. Die interdisziplinäre Lösung eines derartig skalenübergreifenden Ziels war bis vor Kurzem noch nicht denkbar. Durch neue Entwicklungen sowohl im Bereich der Simulationen als auch der Messtechnik rückt das Ziel, Partikel im Kontakt zu verstehen, jedoch in erreichbare Nähe. Kennt man die Kontaktmechanik, dann kann man die räumlichen Positionen, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Energien aller Partikel im System numerisch berechnen. Damit lässt sich insbesondere die Prozessdynamik eigenschaftsverteilter Partikelkollektive viel realistischer über große Zeit- und Längenskalen hinweg simulieren.
Die besondere Qualität des Vorhabens besteht in einer neuen, kontaktmodellgestützten quantitativen Vorhersage des makroskopischen Produktverhaltens und der Prozessdynamik von realistischen und industriell relevanten, eigenschaftsverteilten Partikelkollektiven. Diese anspruchsvolle Zielsetzung lässt sich nur mit einem multiskaligen und multidisziplinären Forschungsansatz erreichen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Physik, Chemie, Mechanik und Verfahrenstechnik aus Deutschland, der Niederlande, Österreich und der Schweiz werden in 25 Projekten zusammenarbeiten, um diese anspruchsvollen Aufgaben in den nächsten Jahren nachhaltig zu lösen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Niederlande, Österreich, Schweiz

Projekte

Sprecher Professor Dr.-Ing. Sergiy Antonyuk, seit 11/2015
 
 

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