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SFB 1279:  Nutzung des menschlichen Peptidoms zur Entwicklung neuer antimikrobieller und anti-Krebs Therapeutika

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Chemie
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Physik
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316249678
 
Ziel des SFB 1279 ist es, körpereigene menschliche Peptide zu entdecken, die eine Schlüsselrolle bei der Kontrolle von humanen Pathogenen und Krebserkrankungen spielen, und diese für mögliche therapeutische Anwendungen zu optimieren. Um dies zu erreichen, nutzt der SFB das Peptidom, also die Gesamtheit der Peptide im menschlichen Körper. Diese Quelle ist von enormem Interesse, da Peptide zahlreiche physiologische und pathologische Prozesse steuern. Darüber hinaus sind Peptide Schlüsselregulatoren und Effektoren der angeborenen und adaptiven Immunität und modulieren das Überleben, das Wachstum und die metastatische Ausbreitung von Krebszellen. Trotz seiner Bedeutung ist das menschliche Peptidom funktionell kaum erforscht. Der Hauptgrund dafür ist seine enorme Komplexität, die die Aufreinigung einzelner bioaktiver Substanzen schwierig macht. In unserem SFB verwenden wir Peptidbanken aus menschlichen Körperflüssigkeiten und -geweben zur schrittweisen Isolierung spezifischer bioaktiver Peptide aus Gemischen von bis zu Millionen natürlich vorkommender Verbindungen. Dieser Ansatz hat sich als sehr erfolgreich erwiesen und die Entdeckung zahlreicher körpereigener Peptide ermöglicht, die eine antimikrobielle und/oder antineoplastische Aktivität aufweisen. Die im SFB verfügbare Expertise ermöglicht es, die Wirkweise und physiologische Relevanz natürlicher Peptide aufzuklären und diese für therapeutische Entwicklungen zu optimieren. Der Forschungsverbund ist interdisziplinär und umfasst drei kooperative Forschungsbereiche, die von zwei Technologieplattformen unterstützt werden. In Forschungsbereich A werden neue antimikrobielle Peptide charakterisiert und optimiert. Projekte in Bereich B analysieren die Rolle endogener Peptide beim Wachstum und der Ausbreitung von Krebszellen. Die Projekte in Bereich C entwickeln neuartige Werkzeuge und Methoden, um die Aktivität und Stabilität bioaktiver Peptide zu optimieren. Die erste Technologieplattform stellt den Forschungsprojekten Peptidbibliotheken zur Verfügung und unterstützt sie Peptidaufreinigungen, Synthesen, Strukturanalysen und Modellierungen. Untersuchungen zur Verteilung, Verträglichkeit und Bioverfügbarkeit von Peptiden in präklinischen Tiermodellen werden mit der zweiten Plattform ermöglicht. Der SFB eröffnet ein neues Forschungsfeld, um die Rolle körpereigener Peptide bei infektiösen und onkologischen Prozessen besser zu verstehen und die Erkenntnisse zur Entwicklung Peptid-basierender Therapeutika zu nutzen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Ulm
Unternehmen Universität zu Köln
Beteiligte Hochschule Universität Duisburg-Essen
 
 

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