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SFB 1357:  MIKROPLASTIK – Gesetzmäßigkeiten der Bildung, des Transports, des physikalisch-chemischen Verhaltens sowie der biologischen Effekte: Von Modell- zu komplexen Systemen als Grundlage neuer Lösungsansätze

Fachliche Zuordnung Chemie
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Biologie
Geowissenschaften
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Medizin
Physik
Wärmetechnik/Verfahrenstechnik
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391977956
 
Die ubiquitäre Kontamination der Umwelt durch Mikroplastik (MP) sowie die damit verbundenen potenziellen Risiken sind weiterhin sehr stark im Blickpunkt des öffentlichen, politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Interesses. Die Problemstellung ist jedoch sehr komplex, da MP eine sehr heterogene Gruppe von Partikeln mit einem breiten Spektrum chemischer und physikalischer Eigenschaften darstellt, welche sich zudem durch unterschiedliche Umwelteinflüsse und dadurch bedingten Alterungsprozessen kontinuierlich verändern. Dies kann zu einem veränderten Umweltverhalten sowie zu unterschiedlichen biologischen Effekten führen. Auf Grund der unzähligen Eigenschaftskombinationen, die MP in der Umwelt aufweist, stellt die Untersuchung der Alterung, des Umweltverhaltens und der Auswirkungen jedoch eine gewaltige Herausforderung dar und erfordert einen interdisziplinären Ansatz, der die traditionellen Fachgrenzen überbrückt.Das Ziel des SFB 1357 ist es daher, ausgehend von Modellsystemen für Kunststoffe, Organismen und Umweltkompartimente, ein grundlegendes Verständnis der Prozesse und Mechanismen zu erlangen, die biologische Effekte von MP in limnischen und terrestrischen Ökosystemen in Abhängigkeit von den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Partikel bedingen, die Migrationsbewegungen der MP-Partikel beeinflussen sowie die Bildung von MP ausgehend von makroskopischen Kunststoffen verursachen. Diese Erkenntnisse bieten eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Bewertung der Umweltrisiken von MP sowie für die Entwicklung umweltfreundlicher Kunststoffe und Verfahren zur Vermeidung des Eintrags von MP in die Umwelt. Die Komplexität der untersuchten Modellsysteme wird im Verlauf des SFB 1357 gesteigert, um eine möglichst hohe Relevanz in Bezug auf reale Ökosysteme zu erreichen, wobei in der 2. FP chemisch komplexere und realitätsnahe MP-Partikel sowie realitätsnahe Umweltmodellsysteme im Fokus der Untersuchungen stehen. Der SFB 1357 ist auf 12 Jahre angelegt und gliedert sich in drei stark vernetzte Projektbereiche mit kohärenten Zielen. Diese adressieren das Verständnis der Mechanismen und Prozesse der folgenden Bereiche: (A) Biologische Effekte chemisch komplexer und realitätsnaher MP-Partikel von der molekularen bis hin zur Ebene der Lebensgemeinschaft. (B) Verhalten und Migration chemisch komplexer und realitätsnaher MP-Partikel in und zwischen den Umweltkompartimenten Süßgewässer, Atmosphäre und Boden. (C) Physikalischer, chemischer sowie biologischer Abbau von chemisch komplexen und realitätsnahen MP in natürlichen und technischen Systemen - Entwicklung neuer umweltfreundlicher Kunststoffe, die keine persistenten MP-Partikel bilden und Verfahren zu deren Entfernung in technischen Anlagen. Der SFB 1357 wird durch seine einzigartige interdisziplinäre Ausrichtung einen wesentlichen Beitrag zur Beantwortung grundlegender Fragen und somit zur gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Problematik MP in der Umwelt leisten.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Bayreuth
 
 

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