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SFB 644: Transformationen der Antike
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5486176
Der Sonderforschungsbereich zielt auf eine Überwindung der bisher weitgehend sektoralisierten Erforschung der Antike und ihrer Rezeption. Seine programmatische Absicht ist die interdisziplinäre Kontextualisierung der produktiven Aneignungen und Transformationen antiker Wissenschaften und Künste. Untersucht wird die langsame, vom Mittelalter bis zur Moderne reichende Herausbildung des Wissenschaftssystems und der kulturellen Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften. Dabei werden die Grundlagen dieser interdisziplinären Kontextualisierung in der Theorie gelegt und an Beispielen vorgeführt.
Analysiert werden insbesondere:
-- die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen
-- die Rolle der Antike bei der Entstehung neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten und Selbstkonstruktionen - die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen der TransformationDas primäre Ziel des Antike-Studiums war es seit dem frühen Mittelalter, die Relikte der antiken Literatur und Philosophie, die Bruchstücke einstiger Wissenschafts- und Fachliteratur sowie die erhaltenen Monumente materialer Kultur und Kunst zusammenzutragen und mit der eigenen Erfahrungswelt zu verbinden. Die Resultate dieser Sammlungs- und Deutungsarbeit waren dann wieder geeignet, auf neue Konstruktionen sowohl von Antike als auch von Gegenwart einzuwirken. Diese wechselwirkenden Prozesse von Entdeckung und Transformation, von Imagination, Idealisierung und kritischer Überwindung wiederholten sich von Generation zu Generation und dauern bis in unsere Zeit an. Diese Entwicklungen näher zu analysieren, ist das vorrangige Ziel des Sonderforschungsbereichs. Erwartet werden dabei neue Einsichten in die Entstehung und Ausdifferenzierung der Natur- wie der Humanwissenschaften, der Künste und Medien, aber auch der Selbstkonstruktion der jeweiligen Rezeptionskulturen. Das zentrale theoretische Konzept der Transformation ermöglicht es dabei, die Referenz zur Antike nicht als eine einseitige Rezeption eines invarianten Gegenstandes zu verstehen, sondern als zweiseitige Relation der voneinander abhängigen Fremd- und Selbstkonstruktion zu analysieren.
Analysiert werden insbesondere:
-- die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen
-- die Rolle der Antike bei der Entstehung neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten und Selbstkonstruktionen - die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen der TransformationDas primäre Ziel des Antike-Studiums war es seit dem frühen Mittelalter, die Relikte der antiken Literatur und Philosophie, die Bruchstücke einstiger Wissenschafts- und Fachliteratur sowie die erhaltenen Monumente materialer Kultur und Kunst zusammenzutragen und mit der eigenen Erfahrungswelt zu verbinden. Die Resultate dieser Sammlungs- und Deutungsarbeit waren dann wieder geeignet, auf neue Konstruktionen sowohl von Antike als auch von Gegenwart einzuwirken. Diese wechselwirkenden Prozesse von Entdeckung und Transformation, von Imagination, Idealisierung und kritischer Überwindung wiederholten sich von Generation zu Generation und dauern bis in unsere Zeit an. Diese Entwicklungen näher zu analysieren, ist das vorrangige Ziel des Sonderforschungsbereichs. Erwartet werden dabei neue Einsichten in die Entstehung und Ausdifferenzierung der Natur- wie der Humanwissenschaften, der Künste und Medien, aber auch der Selbstkonstruktion der jeweiligen Rezeptionskulturen. Das zentrale theoretische Konzept der Transformation ermöglicht es dabei, die Referenz zur Antike nicht als eine einseitige Rezeption eines invarianten Gegenstandes zu verstehen, sondern als zweiseitige Relation der voneinander abhängigen Fremd- und Selbstkonstruktion zu analysieren.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Abgeschlossene Projekte
- A01 - Quellen der Normativität: Antike Ansätze und ihre Transformation in der Gegenwart (Teilprojektleiter Rapp, Christof Karl ; Schmidt, Thomas )
- A02 - Dämonen und Heil (Teilprojektleiter Markschies, Christoph )
- A03 - Sympathie. Zur Transformations- und Funktionsgeschichte des Mit-Fühlens zwischen 1600 und 1800 (Teilprojektleiterinnen Lobsien, Verena ; Schwalm, Helga )
- A04 - Transformationen antiker Historiographie und Historik in Mittelalter und Renaissance (Teilprojektleiter Helmrath, Johannes )
- A05 - Bios und Techne - Transformationen antiker Wissensformen: Enzyklopädie, Bild, Begriff (Teilprojektleiter Böhme, Hartmut )
- A06 - Finale der Antike. Die analytische Wende der Mechanik zwischen Emanzipationsansprüchen und tradierten Denkmodellen (Teilprojektleiter Renn, Ph.D., Jürgen )
- A07 - Transformationen der Chronologie: Zur Konstruktion kultureller Selbstbilder durch Zeitrechnung und Universalgeschichte (Teilprojektleiter Macho, Thomas )
- A09 - Zentrum und Provinz: Kulturkonstruktionen als Transformationen der Antikevorstellung im 19. Jahrhundert (Teilprojektleiter Wrede, Henning )
- A10 - Strukturwandel der Alten Geschichte im 19. Jahrhundert (Teilprojektleiter Nippel, Wilfried )
- A11 - Deutungsmuster von Macht und Ordnung: Imperium, Republik und Bund als politische Reflexionskategorien (Teilprojektleiter Fischer, Karsten ; Münkler, Herfried )
- A14 - Natur/Kultur: Zur Transformationsgeschichte einer mythischen Grenzziehung (Teilprojektleiterin Därmann, Iris )
- A15 - Die nordische Transformation der Antike: Der Rudbeckianismus als Wissenschafts-paradigma im 17. und 18. Jahrhundert (Teilprojektleiter Roling, Bernd )
- A16 - Transformationen antiker "Gesellschaft" im späten 19. und 20. Jahrhundert (Teilprojektleiter Winterling, Aloys )
- A17 - Wissen wollen: Neugier im Mittelalter (Teilprojektleiter Bredekamp, Horst )
- B02 - Identität in der Verwandlung. Figuren von Metamorphose und Konversion in der Literatur der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Teilprojektleiter Röcke, Werner )
- B03 - Diversität und Alterität. Bildliche Transformationen römischer Historie(n) in der italienischen Renaissance (Teilprojektleiter Seiler, Peter )
- B04 - Klassifikation und Pluralisierung: Antike(n) im Museum (Teilprojektleiter Scholl, Andreas )
- B06 - Literarische Transformationen der Antike im Jahrhundert nach dem Tod Goethes (Teilprojektleiter Osterkamp, Ernst )
- B07 - Übersetzung der Antike (Teilprojektleiter Asper, Markus ; Schmitzer, Ulrich )
- B08 - Der differente Gott. Konstruktionen des Dionysos in der Moderne (Teilprojektleiterin Schlesier, Renate )
- B09 - Transformationen des griechischen Theaters als Konstruktionen neuer kultureller Modelle (Teilprojektleiterin Fischer-Lichte, Erika )
- B10 - Aneignung antiker Skulptur ab dem 16. Jahrhundert. Wahrnehmung und Kanonisierung (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Giuliani, Luca ; Muth, Susanne )
- B11 - Konkurrenz der Altertümer. Deutschlands Antikentektonik zwischen Historismus und Moderne (Teilprojektleiterin Polaschegg, Andrea )
- B12 - Pluralisierung von Antike in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts (Teilprojektleiter Martus, Steffen )
- B13 - Aneignung, Nachahmung, Erfindung. Antiketransformation in der Literatur der italienischen und französischen Renaissance (1450-1590) (Teilprojektleiter Pfeiffer, Helmut )
- B14 - Bewegte Räume. Szenographie der Antiken im Film (Teilprojektleiterin Dorgerloh, Annette )
- B16 - Intimität im Wandel. Liebe, Freundschaft und Sexualität in antiken Epen und erzählenden Antikendichtungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Teilprojektleiter Kraß, Andreas )
- Z - Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs (Teilprojektleiter Helmrath, Johannes )
Antragstellende Institution
Humboldt-Universität zu Berlin
Beteiligte Institution
Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Antikensammlung; Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG)
Antikensammlung; Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG)
Beteiligte Hochschule
Freie Universität Berlin
Sprecher
Professor Dr. Johannes Helmrath