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SFB 1177:  Molekulare und funktionale Charakterisierung der selektiven Autophagie

Fachliche Zuordnung Biologie
Medizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259130777
 
Die selektive Autophagie ist ein kataboler, intrazellulärer Prozess, bei dem zelluläre Komponenten gezielt dem lysosomalen Abbau zugeführt werden. Er ist essentiell für die zelluläre Homöostase und spielt eine Rolle bei humanen Erkrankungen wie Krebs und Neurodegeneration und bei Infektionen. Der SFB 1177 ist deutschlandweit das erste Konsortium, das sich systematisch mit wichtigen Fragestellungen auf diesem Gebiet befasst; er hat internationale Sichtbarkeit erlangt. In den vergangenen sieben Jahren wurden detaillierte Einblicke gewonnen in die molekularen Grundlagen der Autophagie und ihrer Regulierung, die Funktionen einzelner Signalwege und die Rolle der Autophagie bei humanen Erkrankungen. Darüber hinaus haben wir das Feld technologisch voran gebracht, so dass Frankfurt heute national als wichtiger Technologiestandort für die Autophagie-Forschung anerkannt ist. In der dritten Förderperiode wollen wir unsere Forschung auf ein noch stärker interdisziplinär integriertes Niveau bringen, indem wir multidisziplinäre Teams bilden. Im Fokus stehen der Umbau von Lipiden und Membranen, die Dynamik des Organellenumsatzes, die Rolle der Autophagie bei der Neurodegeneration, der Immunität und bei Entzündungen. Die Biogenese von Autophagosomen zählt zu den offenen Fragen auf diesem Gebiet, und wir werden untersuchen, wie sie durch Eigenschaften des Cargos, Phospholipide und Proteine beeinflusst wird. In Hinblick auf Alterung und Neurodegeneration wollen wir die molekularen Voraussetzungen für den Abbau von Kondensaten aufklären und unser Verständnis der in vivo Autophagie-Regulation weiter verbessern. Auch werden wir unsere Arbeiten zur Entschlüsselung der antibakteriellen Funktionen der Autophagie ausweiten. Auf dem Gebiet der Immunität und Entzündung sind mehrere neue Themen vorgesehen: das Zusammenspiel von selektiver Autophagie und Zelltod-Signalwegen bei entzündlichen Gewebeschäden und die Rolle der sekretorischen Autophagie bei der Immunhomöostase. Außerdem werden wir die Rolle der Autophagie bei der Hämatopoese untersuchen. Mehrere abgeschlossene Projekte bilden die Grundlage für weiterführende, translational orientierte Netzwerke. Wir haben für die dritte Förderperiode das Konsortium um zahlreiche weibliche und jüngere Projektleiter:innen erweitern können. Wir werden unsere Service-Plattformen umstrukturieren, um den veränderten Bedürfnissen des Konsortiums gerecht zu werden: Die Z01-Plattform behält ihre Aktivitäten im Bereich der quantitativen Proteomik und der Modellierung bei, die Z02-Plattform wird das Konsortium mit modernen Bildgebungs- und phänotypischen Screening-Technologien unterstützen. Das erfolgreiche Graduiertenprogramm wird fortgesetzt und umfasst sowohl die Integrierte Graduiertenschule als auch weithin sichtbare Veranstaltungen wie die Frankfurter Konferenzreihe zur Qualitätskontrolle in Lebensprozessen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
 
 

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