SPP 2130:
Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 360108296
Programmziel ist die interdisziplinäre Erschließung der epochalen Bedeutung von Konzepten und Praktiken des Übersetzens als zentrale und ubiquitäre Kulturtechnik der Frühen Neuzeit (1450-1800). Die europäischen Übersetzungskulturen wurzeln stark im philologischen Selbstverständnis der Humanisten, werden durch den Buchdruck befördert und greifen von der Antikenrezeption im Kontext einer zunehmenden Internationa-lisierung auf andere Wissensfelder über. Sprachliche, literarische und mediale Übersetzungsbewegungen bedingen sich gegenseitig und entfalten in ihrer permanenten Wechselseitigkeit eine kulturelle Dynamik. In der Folge wach-sender Handelsbeziehungen kommt es zu einer europaweiten Intensivierung und Professionalisierung des Überset-zens. Diese wird gerade durch die potenzierte Mehrsprachigkeit und Territorialität im europäischen Raum beflügelt, strahlt über die kolonialen Wechselströme der Frühen Neuzeit weltweit aus und tritt dort in Interaktion zu eigen-ständigen Übersetzungskulturen, was zu globalen Rückkopplungen innerhalb Europas führt. Das Schwerpunktprogramm fragt nach den gesellschaftlichen Leitvorstellungen, Wahrnehmungsmustern und Kommunikationsformen, die seit dem 15. Jahrhundert durch Praktiken des Übersetzens etabliert werden und bis in die Gegenwart von prägender Bedeutung sind. Es lädt dazu ein, sich mit den Problemen, Chancen und Konsequen-zen verschiedener Formen der – auch kulturellen – Übersetzung in einer frühen Phase der Globalisierung auseinan-derzusetzen und im Rückgriff auf den aktuellen translational turn eine Neuorientierung der Kulturwissenschaften vorzunehmen. Zentrale Aspekte der frühneuzeitlichen Übersetzungskulturen sollen in drei Sektionen systematisch erarbeitet wer-den: Die erste Sektion „Zeichensysteme und mediale Transformationen“ widmet sich dem Zusammenhang von Übersetzung und Sprachreflexion, der Übersetzungstheorie, Semiotik- und Mediengeschichte. Die zweite Sektion „Anthropologie und Wissen“ untersucht die im Übersetzungsprozess verhandelten Menschen- und Geschlechterbil-der, die Machtbeziehungen, sozialen Strukturen und epistemischen Ordnungen. Die dritte Sektion „Kulturelle Zuge-hörigkeiten und Gesellschaft“ fokussiert inter- und transkulturelle Übersetzungsphänomene, die aus raumübergrei-fenden und in vielen Fällen performativ hergestellten Kulturkontakten resultieren.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Frankreich, Großbritannien, Israel, Polen
Projekte
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Arabische und osmanisch-türkische nautische Kartographie des Mittelmeers: Inseln oder Eintrittspunkte für Wissen im Ozean transkultureller und translinguistischer Übersetzungsprozesse?
(Antragstellerin
Brentjes, Sonja
)
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Deutsche Mystik in Übersetzung. Die Erfindung einer europäischen Idee
(Antragstellerin
Eusterschulte, Anne
)
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Flows und Spannungen: Die Camondo Familie als kulturelle Übersetzer zwischen dem Osmanischen Reich und Europa im 18. Jahrhundert
(Antragstellerin
Fliter, Irena
)
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Frühneuzeitliche Übersetzungskulturen von Wales: Aufbrüche und Kontinuitäten
(Antragstellerinnen / Antragsteller
Parina, Elena
;
Poppe, Erich
)
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Japans übersetzte Religion: Christentum, Transkulturalität und Übersetzungskulturen im 16./17. Jahrhundert
(Antragstellerin
Triplett, Katja
)
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Jüdische Übersetzungen und Kulturtransfer in der frühen Neuzeit: Jüdisch-christliche Übersetzungskulturen im Kontext der pietistischen Judenmission des 18. Jahrhunderts
(Antragstellerin
Voß, Rebekka
)
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Kartographie als Übersetzung. Kartenproduktionen französischer ‚Lehnstuhlgeographen‘ des 18. Jahrhunderts
(Antragstellerin
Dürr, Renate
)
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Koloniale Translationspraktiken an der Peripherie Neu-Spaniens zwischen Evangelisierung und lokaler indigener Rechtsprechung in den Sprachen Spanisch und Zapotekisch (17./18. Jh.).
(Antragstellerin
Schrader-Kniffki, Martina
)
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Koordinationsantrag Schwerpunktprogramm 2130
"Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit"
(Antragstellerin
Toepfer, Regina
)
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Kulturelle Übersetzung als multidirektionaler Prozess – Roberto Nobili als missionarischer Übersetzer zwischen Kulturen, Religionen und Institutionen
(Antragstellerin
Flüchter, Antje
)
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Kunst und Krise: Transnationale und interkonfessionelle Übersetzungsprozesse in Bildkünsten und Architektur in Großbritannien (1603-1750)
(Antragstellerin
Strunck, Christina
)
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Liedkultur des 17. Jahrhunderts als Übersetzungskultur
(Antragstellerin
Dröse, Astrid
)
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Lukian in der deutschen Übersetzungskultur der Frühen Neuzeit
(Antragstellerin
Fantino, Enrica
)
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Naturwissenschaftliches Wissen und Übersetzungen westeuropäischer Reiseliteratur über Afrika, 1600-1820
(Antragstellerin
Martin, Alison
)
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Translationsanthropologie. Deutsche Antikenübersetzungen des 16. Jahrhunderts aus der Perspektive der Intersektionalitätsforschung
(Antragstellerin
Toepfer, Regina
)
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Versio latina: Akteure, Funktionen und Ziele der Übersetzung frühneuzeitlicher Literatur ins Lateinische
(Antragstellerin
Wolkenhauer, Anja
)
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Verstechniken in Übersetzung. Die Internationalisierung der deutschsprachigen Poetik und Gelegenheitspoesie des 17. und 18. Jahrhunderts
(Antragsteller
Wesche, Jörg
)
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West-östliche Transferprozesse in akteurszentrierter Perspektive: Salomon Negri als Übersetzer und kultureller Vermittler zwischen der arabischen Welt und dem lateinischen Europa im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
(Antragsteller
Häberlein, Mark
)
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Wissenschaftsübersetzungen in Frankreich im klassischen Zeialter. Funktionen, Praktiken, Akteure von Übersetzungen aus dem Englischen, Deutschen und Italienischen
(Antragsteller
Gipper, Andreas
)
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Zur historischen Semantik des Übersetzens in der frühen Neuzeit am Beispiel deutschsprachiger Erzählliteratur. Übersetzen – Wissen – Erzählen
(Antragsteller
Werle, Dirk
)
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Übersetzungs Terroirs: Ostasiatische und Europäische Karten zwischen Sprache, Ritual und Rauma´
(Antragstellerin
Schäfer, Dagmar
)
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Übersetzungsdimensionen des französischen Enzyklopädismus im Aufklärungszeitalter (1680-1800) 2. Projektphase: „Transatlantischer Wissenstransfer und kulturelle Übersetzungsdynamik: Textfiliationen, kulturelle Transformationen, (post-)koloniale Asymmetrien
(Antragstellerinnen / Antragsteller
Greilich, Susanne
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Lüsebrink, Hans-Jürgen
)