TRR 167:
Entwicklung, Funktion und Potential von myeloiden Zellen im zentralen Nervensystem (NeuroMac)
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259373024
Es gibt verschiedene myeloische Zellpopulationen im zentralen Nervensystem (ZNS), die als Elemente des angeborenen Immunsystems unterschiedliche Funktionen im heranwachsenden, gesunden und erkrankten Gehirn haben. Untersuchungen mittels modernster Techniken in den Bereichen der Intravitalbildgebung, Einzelzellanalysen und anderer komplexer Methoden haben völlig neue Einsichten zu Ursprung, Entwicklung und Funktion verschiedener myeloischer Zellpopulationen im ZNS erbracht. In der 1. Förderperiode hat sich das NeuroMac Konsortium vor allem der Rolle von Mikroglia und anderer myeloischer Zellen im gesunden und erkrankten ZNS gewidmet. Der Schwerpunkt lag auf der Heterogenität myeloischer Zellen. Die Mitglieder des Konsortiums haben neue Einzelzellmethoden in das Gebiet der Neuroimmunologie eingeführt, darunter Einzelzell-RNA-Sequenzierung (scRNA-Seq), Einzelzell-Sequenzierung der genomweiten Zugänglichkeit von Chromatin (scATAC-seq) und Einzelzell-Massenzytometrie (CyTOF), womit erstmalig verschiedene Zustände humaner Mikroglia und auch potenziell behandelbare krankheitsassoziierte Mikroglia-Cluster identifiziert werden konnten. In der 2. Förderperiode, die durch die Einschränkungen der Pandemie belastet war, haben wir den Schwerpunkt von Mikroglia auf ZNS-assoziierte Makrophagen um die Gefäße gelegt. Dazu haben wir neue transgene Mauslinien entwickelt, mit denen wir erstmalig selektiv Mikroglia oder andere ZNS-assoziierte Makrophagen genetisch modifizieren konnten. Dadurch gelang es uns, neue Entdeckungen zu den Interaktionen myeloischer Zellen mit benachbarten Zellen im ZNS wie glatten Muskelzellen der Arterien, Oligodendrozyten und Nervenzellen zu machen. In der 3. Förderperiode wollen wir unser Verständnis der Kommunikation zwischen verschiedenen Zelltypen im Gehirn und der lokalen Signale, welche die Entwicklung und Funktion von Mikroglia und ZNS-assoziierter Makrophagen bestimmen, verbessern. Dazu wollen wir neue genomische und proteomische Techniken mit räumlicher Auflösung einführen und die Einflüsse des Geschlechts und der Umwelt berücksichtigen. Da unser Konsortium zunehmend an therapeutischen Anwendungen myeloischer Zellen interessiert ist, wollen wir mit in vivo CRISPR-Cas9-Methoden potenzielle Ziele identifizieren. Die Translation unserer Ergebnisse auf den Menschen soll durch humanisierte Tiermodelle, Organoide, multidimensionale Einzelzell-Technologien und Patientenproben befördert werden. Der neue Standort München wird durch die dort vorhandene Expertise an innovativen humanen Stammzelltechnologien und hochauflösender Intravitalmikroskopie von großer Bedeutung für die Untersuchung humaner Mikroglia und ZNS-assoziierter Makrophagen sein. Das übergeordnete Ziel des NeuroMac Forschungsverbundes ist der Transfer präklinischer Erkenntnisse über myeloische Zellen im ZNS in die klinische Praxis. Dazu müssen die grundlegenden Mechanismen der Zellbiologie von Makrophagen im gesunden und erkrankten Gehirn besser verstanden werden.
DFG-Verfahren
Transregios
Internationaler Bezug
Israel, USA
Laufende Projekte
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A01 - Entschlüsselung der zellulären Interaktionen in ZNS-Makrophagennischen bei Mäusen und Menschen durch räumliche Proteingenomik
(Teilprojektleiter
Amann, Lukas
;
Prinz, Marco
)
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A02 - Monozyten-abstammende Mikroglia und der Einfluss der klonalen Hämatopoiese auf das Gehirn
(Teilprojektleiter
Jung, Ph.D., Steffen
;
Shlush, Ph.D., Liran
)
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A03 - Massiv-paralleles Einzelzell-CRISPR-Screening für die Entwicklung neuartiger Mikroglia-gerichteter Immuntherapien bei der Alzheimer-Erkrankung
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Amit, Ph.D., Ido
;
Keren-Shaul, Hadas
)
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A07 - Wie Metabolite des Darmmikrobioms ZNS-Makrophagen im gesunden, alternden und erkrankten Gehirn beeinflussen
(Teilprojektleiter
Blank, Thomas
;
Erny, Daniel
)
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A09 - Mechanismen und Folgen der Mikrogliaeliminierung während der postnatalen Entwicklung
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Groß, Olaf
;
Kierdorf, Katrin
)
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A11 - Entschlüsselung der menschlichen Mikrogliaphänotypen bei neuropsychiatrischen Erkrankungen
(Teilprojektleiter
Priller, Josef
;
Schäfer, Simon
)
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A12 - Metabolische Regulierung der Makrophagenfunktion im entzündeten zentralen Nervensystem
(Teilprojektleiter
Kerschensteiner, Martin
;
Misgeld, Thomas
)
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B03 - Die Rolle des humanen endogenen Retrovirus K als Modulator der Mikrogliafunktion beim Glioblastom
(Teilprojektleiterinnen
Lehnardt, Seija
;
Vincendeau, Michelle
)
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B04 - Die Rolle ZNS-assoziierter Makrophagen bei der mykobakterieller Meningoenzephalitis
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Henneke, Philipp
;
Lößlein, Anne Kathrin
)
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B05 - Zusammenhang zwischen der Vielfalt myeloischer Zellen und der aus dem Darm stammenden B-Zellen mit der Krankheitsaktivität und -schwere bei Multipler Sklerose
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Böttcher, Chotima
;
Otto, Carolin
;
Priller, Josef
)
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B06 - Entschlüsselung der Rolle von Stoffwechselprodukten aus dem Darmmikrobiom auf die Aktivierung von Mikroglia während GVHD und ICANS
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Köhler, Natalie
;
Zeiser, Robert
)
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B07 - Entwicklung und kontextabhängige Plastizität von Hirnmakrophagen
(Teilprojektleiter
Priller, Josef
;
Prinz, Marco
)
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B12 - Rolle von Mikroglia bei chronischen Entzündungen und Langzeitfolgen nach Schlaganfall
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Meisel, Andreas
;
Meisel, Christian Alexander
;
Safaiyan, Shima
)
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B14 - Auswirkungen von Amyloid-beta auf die Mikroglia vermittelte synaptische Plastizität im Kortex von Nagern und Menschen
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Meyer-Luehmann, Melanie
;
Vlachos, Andreas
)
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B16 - Die Funktion von USP18 als Immuncheckpointregulator für die Aktivierung von Mikroglia
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Beling, Antje
;
Knobeloch, Klaus-Peter
)
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INFZ01 - Kernbereich Bioinformatik und Modellierung
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Backofen, Rolf
;
Binder, Harald
;
Börries, Melanie
;
Gjorgjieva, Ph.D., Julijana
)
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MGK - Integriertes Graduiertenkolleg 'NeuroMac Kolleg'
(Teilprojektleiter
Priller, Josef
)
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Z02 - Zentrale Aufgaben des SFB/Transregio
(Teilprojektleiter
Priller, Josef
;
Prinz, Marco
)
Abgeschlossene Projekte
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A04 - Die Bedeutung des Proteostase und Ubiquitin-Proteasom-Systems auf die Funktion von myeloiden Zellen im ZNS
(Teilprojektleiterin
Krüger, Elke Beate
)
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A06 - Die sequentiellen Phasen der Beseitigung toter Zellen durch Mikroglia und Makrophagen
(Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Lämmermann, Ph.D., Tim
;
Rambold, Angelika
)
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A08 - Das NLRP3 Inflammasom in der ZNS-Homöostase und Krankheit
(Teilprojektleiter
Groß, Olaf
)
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A10 - Bedeutung der mikroglialen Gewebemotilität für die neuronale Entwicklung und Funktion
(Teilprojektleiter
Madry, Christian
)
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B01 - Die Rolle der Interaktion myeloider Zellen mit neuralen Stammzellen bei der Regeneration nach Schlaganfall
(Teilprojektleiter
Fernández-Klett, Francisco
;
Schachtrup, Ph.D., Christian
)
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B02 - Die differentielle Rolle von Mikrogliazellen und Makrophagen bei der Entstehung von CNV
(Teilprojektleiter
Hilgendorf, Ingo
;
Lange, Ph.D., Clemens A.K.
)
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B09 - Die Rolle von myeloiden Zellen in der Pathogenese und Immuntherapie der Alzheimer Erkrankung
(Teilprojektleiter
Heppner, Frank
)
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B10 - Die Rolle zentraler myeloider Zellen bei Fettleibigkeit und Diabetes
(Teilprojektleiter
Pospisilik, Ph.D., John Andrew
)
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B11 - Untersuchung der Funktion von C/EBP Transkriptionsfaktoren in Mikroglia und Monozyten
(Teilprojektleiter
Leutz, Achim
;
Schönheit, Jörg
)
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B17 - Die adrenerge Regulation von myeloiden Zellen bei chronischer Entzündung und
Neurodegeneration
(Teilprojektleiter
Klose, Christoph Siegfried Niki
)
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B18 - Regulation des ZNS-Lupus durch Hirnmakrophagen
(Teilprojektleiterin
Triantafyllopoulou, Antigoni
)