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SFB 1213:  Pulmonale Hypertonie und Cor pulmonale

Fachliche Zuordnung Biologie
Medizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268555672
 
Herz- und Lungenerkrankungen stellen die häufigste Todesursache mit der größten sozio-ökonomischen Belastung weltweit dar. Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine progressive Erkrankung multifaktorieller Ätiologie mit sehr schlechter Prognose. 100 Millionen Menschen sind weltweit von diversen Subtypen betroffen. Die PH ist durch einen in das Gefäßlumen gerichteten pathologischen pulmonalvaskulären Umbauprozess, der den Blutfluss behindert, charakterisiert. Auf die entstehende erhöhte Nachlast reagiert das rechte Herz zunächst mit einer „adaptiven“ Hypertrophie, die jedoch häufig rasch in „mal-adaptive“ Veränderungen umschlägt und so zu Rechtsherzdekompensation und -versagen, der Todesursache bei PH, führt (Cor pulmonale). Der vorliegende Antrag auf Weiterführung des SFB1213 kombiniert grundlagenwissenschaftliche und klinische Forschung mit dem Ziel, die pathogenetischen Mechanismen der PH und des Cor pulmonale weiter aufzuschlüsseln und neue Therapien zu entwickeln. Wir verfolgen ein integratives Konzept, um die wesentlichen pathophysiologischen Prozesse und molekularen Mechanismen, die den strukturellen Gefäßumbauprozessen und der Rechtsherz-Adaptation und -Maladaptation zugrunde liegen, zu entschlüsseln. Langfristiges Ziel ist, die pathologischen Umbauprozesse rückgängig zu machen, um die physiologische Lungengefäßstruktur und -funktion wiederherzustellen und bisher nicht verfügbare Behandlungsmöglichkeiten für den rechten Ventrikel (RV) zu entwickeln. Unser Forschungsprogramm umfasst u. a. genetische und epigenetische Signaturen, molekulare Pathway-Analysen, Zell- und Entwicklungsbiologie, präklinische Krankheitsmodelle und in vivo Bildgebungsverfahren, klinische Studien, Datenbanken/Patientenkohorten sowie extensive Biobankarbeiten. Die Qualifikation der SFB-Mitglieder ist durch zahlreiche wegweisende Beiträge in der Lungengefäß- und Herzforschung (z. B. hochrangigste Publikationen, Leitung großer nationaler und internationaler Forschungskonsortien, Translation von Schlüsselerkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung) belegt. In der bisherigen Förderperiode konnten u.a. neue Zielstrukturen (Cylclin-abhängige Kinasen, RASSF1A) ermittelt, neue Mechanismen (mitochondriales O2-Sensing via Cytochrom-C-Oxidase Cox4i2) und neue Biomarker (CILP für RV Funktion) gefunden und neue Methoden (Druck-Volumen-Messung via Conductance-Katheter in PH Patienten, micro-CT im experimentellen Modell) etabliert und/oder verfeinert werden, auf die in der 2. Förderperiode weiter aufgebaut werden soll. Wir haben zwei neue Projekte zu 1) Lungenkrebs-assoziierter PH, eine von uns neu beschriebene PH-Form, und zu 2) PH bei diastolischer Fehlfunktion des linken Ventrikels integriert. Zwei Projekte wurden beendet und die Personalstruktur durch Rekrutierung und Neuberufung verstärkt. Wir werden weiterhin intensiv den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und hervorragende Bedingungen für Chancengleichheit bieten.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
Beteiligte Hochschule Philipps-Universität Marburg
 
 

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