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TRR 209:  Leberkrebs - neue mechanistische und therapeutische Konzepte in einem soliden Tumormodell

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314905040
 
Leberkrebs ist die sechsthäufigste maligne Tumorerkrankung und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache; auch in den Industrieländern steigt die Inzidenz. Er setzt sich zusammen aus hepatozellulärem Karzinom, intrahepatischem Cholangiokarzinom und Leberkarzinomen gemischter Differenzierung. Leberkrebs stellt eine Tumorerkrankung mit herausragendem Modellcharakter dar; seine Ursachen sind bekannt, im Einzelnen chronische Virusinfektionen (Hepatitis B/C), metabolische Erkrankungen (v.a. Nicht-alkoholische Steatohepatitis), chronische Toxinbelastung (Alkohol, Aflatoxin) und chronische Entzündung der Leber (Hepatitis). Dennoch ist noch zu wenig verstanden, wie onkogene Mechanismen, mit denen diese bekannten und auch über Leberkrebs hinaus relevanten Risikofaktoren, die Tumorentstehung verursachen, wie letale Tumorprogression in Interaktion mit dem Tumormikromilieu erfolgt und wie man neue mechanistische Erkenntnisse in bessere Therapieansätze umsetzen kann. Exzellente Modellsysteme, insbesondere innovative Mausmodelle, und bestens annotierte Leberkrebskohorten sind beste Voraussetzungen, um diese Kernfragen erfolgreich anzugehen.Um diese Ziele zu erreichen, führt der SFB/TR 209 auf Basis der ersten, erfolgreichen Projektperiode weiter die Expertise international führender Leberkrebs-Forscher und neueste Modellsysteme zusammen, um zentrale mechanistische und interventionelle Fragen gezielt und koordiniert anzugehen. Forschungsbereich A konzentriert sich auf onkogene Mechanismen der zunehmend wichtigsten Leberkrebsursache in der westlichen Welt, der Fettlebererkrankung, sowie des gemeinsamen Effektors aller Leberkrebsursachen, der chronischen Entzündungsreaktion. Forschungsbereich B beschäftigt sich mit zentralen Progressionsmechanismen, welche die Interaktion der Tumorzelle mit ihrer Umgebung bestimmen, z.B. übergeordnete regulatorische Mechanismen der Tumorzelle, Tumorzellplastizität und Tumorzell-Stroma-Interaktion. Forschungsbereich C befasst sich mit Tumorstroma-bezogenen Therapieansätzen, wie neuen anti-angiogenen und (viro-)immunologischen Strategien. Die morphologische Evaluation von Mausmodellen und Tumorgewebe, Biobanking, sowie Datenmanagement und Bioinformatik werden im zentralen INF-Projekt zusammengefasst und bieten einen abgestimmten, nachhaltigen Umgang mit den eingesetzten Modelsystemen, Bioproben und Daten.Der SFB/TR 209 ist an den drei Partnerstandorten eng mit etablierten und starken, klinischen und translationalen Strukturen zum Leberkrebs verbunden. Effiziente und bereits bestehende Maßnahmen zur wissensch. Nachwuchsförderung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Gleichstellung werden integriert und durch spezifische Maßnahmen ergänzt. Unser Ziel ist es, neue mechanistische Erkenntnisse und Interventionsstrategien zu etablieren, die über den Leberkrebs hinaus auch für andere solide Tumorerkrankungen bedeutsam sind, und diese über die enge Anbindung an etablierte klinische, translationale Strukturen erfolgreich umzusetzen.
DFG-Verfahren Transregios

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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