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TRR 241:  Immun-Epitheliale Signalwege bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 375876048
 
Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sind durch eine zerstörerische und fortschreitende Entzündung des Verdauungstrakts gekennzeichnet. Bis heute gibt es keine Heilung für CED-Patienten, und angesichts der zunehmenden Häufigkeit der Erkrankung besteht ein dringender klinischer Bedarf an neuen Therapien. Das Fehlen von Heilungsmöglichkeiten ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die frühen ursächlichen Ereignisse in der Ätiologie der Erkrankung bisher nur unzureichend verstanden sind. Man geht davon aus, dass ein komplexes Zusammenspiel zwischen einer genetischen Veranlagung, dem Darmmikrobiom und Umweltfaktoren eine überschießende Immunantwort im Darms verursacht. Dies löst eine Entzündung der Schleimhaut aus und erhält diese aufrecht. Die Entschlüsselung der molekularen und zellulären Wechselwirkungen dieses Zusammenspiels und ihrer pathophysiologischen Folgen sind die wichtigsten Ziele des Sonderforschungsbereichs. Ein besseres Verständnis der pathogenetischen Mechanismen bei CED soll die Grundlage für zukünftige innovative therapeutische Ansätze bilden. In der Vergangenheit haben Wissenschaftler auf dem Gebiet der CED zwei wichtige Aspekte in der Pathophysiologie der CED hervorgehoben, die meist unabhängig voneinander untersucht wurden: Die epitheliale Barriere, welche die Darmwand gegen das Darmmikrobiom abschirmt, und die komplexe Natur eines dichten Netzwerks von Immunzellen und deren Mediatoren innerhalb der Darmschleimhaut. Der TRR 241 verbindet diese beiden Komponenten zu einem Konzept, das die Rolle der Immun-Epithelialen-Kommunikation für die Pathogenese der CED hervorhebt und das Darmepithel als immunologische und nicht als physikalische Barriere versteht. Das verbindende Ziel des TRR 241-Konsortiums ist es daher, den bidirektionalen Signalaustausch zwischen dem Darmepithel und dem mukosalen Immunsystem zu entschlüsseln. Der TRR 241 stellt die Hypothese auf, dass die Art und die räumlich-zeitliche Regulation der Immun-Epithelialen-Kommunikation die Pathogenese von CED wesentlich bestimmen. Das wissenschaftliche Programm des TRR 241 gliedert sich in drei etablierte Projektbereiche: Im Projektbereich A untersuchen die Wissenschaftler, wie spezifische Zytokine und Immunkomponenten, die bei akuten und chronischen Entzündungen in der Darmschleimhaut freigesetzt werden, die Funktion der Darmbarriere regulieren. In Projektbereich B wenden die beteiligten Forscher Modelle der Barrieredysfunktion und Antigenexposition an, um die zeitlichen und räumlichen Merkmale der sich entwickelnden Immunreaktionen zu untersuchen. Projektbereich C schließlich zielt darauf ab, innovative therapeutische und diagnostische Ansätze zu entwickeln und klinisch zu bewerten. Insgesamt setzt sich das TRR 241 für die Identifizierung von Schlüsselmechanismen der Immun-Epithelialen-Dysregulation und die Erprobung neuer therapeutischer Ziele ein, mit dem langfristigen Ziel, die Behandlung von CED-Patienten zu verbessern.
DFG-Verfahren Transregios
Internationaler Bezug Österreich

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