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TRR 219:  Mechanismen kardiovaskulärer Komplikationen bei chronischer Niereninsuffizienz

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322900939
 
Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) sind weltweit und insbesondere bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) eine der Hauptursachen für Mortalität. Die zugrundeliegenden patho-physiologischen Prozesse des erhöhten kardiovaskulären Risikos bei CKD sind jedoch weitgehend unklar. Wegweisend auf diesem Gebiet, hat sich der Transregio-Sonderforschungsbereich SFB/TRR219 der Analyse der multifaktoriellen Aspekte der CKD-bedingten CVD durch Veränderungen (i) des Kreislaufs und (ii) des Myokards in experimentellen und klinischen Studien gewidmet. Der SFB/TRR219 hat in der 1. Förderperiode seine Ziele erreicht, (1) CKD-relevante Mediatoren und ihre Wirkung auf kardiovaskuläre pathophysiologische Prozesse zu charakterisieren und damit zum mechanistischen Verständnis der CKD-bedingten CVD beizutragen, (2) neue CKD-relevante Mediatoren mit starkem Einfluss auf die CVD zu identifizieren und (3) die klinische Translation zu initiieren. Die Ergebnisse der 1. Förderperiode zeigen, dass:(i) Veränderungen von Mediatoren, die an kardiovaskulärer Verkalkung, Entzündung, oxidativem Stress, Fibrose, Thromboserisiko und neurohumoraler Aktivierung beteiligt sind, in hohem Maße zur kardiovaskulären Vulnerabilität bei CKD beitragen;(ii) Ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei CKD resultiert aus einem Zusammenspiel von Faktoren und Mechanismen, die eine maladaptive Präkonditionierung des kardiovaskulären Systems induzieren und damit ein "Priming" für kardiovaskuläre Schäden und Dysfunktion darstellen, anstatt dass einzelne Mediatoren ursächlich für die Genese und Progression von CKD-assoziierter CVD sind. (iii) Viele dieser multifaktoriellen kardiovaskulären „Hits“ können auf Urämie-induzierte Modifikationen wichtiger Mediatoren bei CKD zurückgeführt werden, was Möglichkeiten für die klinische Translation und schließlich neue Behandlungsstrategien bietet.Dies führt zum Konzept der "Multifaktoriellen Interaktionen bei CKD-assoziierter CVD", das in der 2. Förderperiode untersucht werden soll. Unser Fokus liegt auf (1) CKD-induzierte post-translationale Modifikationen (PTMs) von Schlüsselproteinen sowie auf andere Zielmoleküle, bei denen wir einen Einfluss auf Verkalkung, Entzündung, oxidativen Stress, Fibrose und Gerinnung identifiziert haben und die damit ein Priming für eine erhöhte CVD bei CKD darstellen. Unterstützt durch unsere klinischen und experimentellen Ergebnisse in der 1. Förderperiode werden wir außerdem (2) Maladaptive Prekonditionierung von Mediatoren, Zellen und Gewebe bei CKD in Richtung eines für das kardiovaskuläre System zunehmend schädlichen oder weniger schützenden Zustands entschlüsseln, mit (3) "Second CV Hits", die einen höheren Einfluss auf CVD bei CKD haben.Das übergeordnete Ziel ist es, die Mechanismen der kardiovaskulären Komplikationen bei CKD zu klären und die Forschung in neue relevante Anwendungen und Technologien zum Vorteil des CKD-Patienten zu überführen.
DFG-Verfahren Transregios

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Mitantragstellende Institution Universität des Saarlandes
 
 

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