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SFB 1371:  Microbiome Signatures -- Funktionelle Relevanz des Mikrobioms im Verdauungstrakt

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Chemie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395357507
 
Forschungsarbeiten der letzten 10 Jahre unterstützen die Hypothese, dass das intestinale Mikrobiom einen fundamentalen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat. Verschiebungen in der Zusammensetzung und Aktivität mikrobieller Gemeinschaften (hier als Microbiome Signature bezeichnet) werden mit der Entstehung und Progression von Erkrankungen in Verbindung gebracht, wobei die diagnostische und therapeutische Anwendung dieser Signaturen noch unklar ist. Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1371 hat das Ziel, im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsverbundes die funktionelle und klinische Relevanz des Mikrobioms zu untersuchen. Entzündungs- (Chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit, Infektionen) und Tumorerkrankungen (Kolonkarzinom) sind klinisch relevante Endpunkte im Verdauungstrakt, deren Pathogenese und Verlauf mit dem Mikrobiom in Verbindung gebracht werden. In der ersten Förderphase haben wir standardisierte Methoden etabliert und neue präklinische Modelle aufgebaut, um die komplexen Wirkmechanismen von Mikrobengemeinschaften und deren Metaboliten auf molekulare und zelluläre Prozesse von Entzündungs- und Tumorerkrankungen im Verdauungstrakt zu charakterisieren. In der zweiten Förderphase soll die Frage der funktionellen und klinischen Relevanz komplexer mikrobieller Signaturen in keimfreien Tiermodellen (Maus und Schwein) und definierten Patient:innenkohorten weiter spezifiziert werden. Darüber hinaus werden in parallelen Ansätzen die Wirkprinzipien der Ernährungs- und Phagentherapie und Fäkaltransplantation bei Patient:innen mit Morbus Crohn und der Graft-versus-Host Erkrankung untersucht. Die Entwicklung synthetischer Bakterienkonsortien und die Identifizierung klinisch relevanter Metabolite mittels in silico, ex vivo und in vivo Methoden ist ein Alleinstellungsmerkmal dieses Forschungsverbundes. Die wissenschaftliche Exzellenz wird durch bisher 110 Publikationen (51% in Kooperation) mit einem durchschnittlichen Impact Faktor von 15,9 belegt. Die Berufung von vier Professorinnen in Disziplinen der Mikrobiomforschung und die intensive Einbindung von Wissenschaftlerinnen (61% Projektbeteiligung) bzw. Wissenschaftlerinnen am Anfang ihrer akademischen Karrieren unterstreichen das herausragende Engagement für Gleichstellung und Nachwuchsförderung. Die erste Förderphase des SFB 1371 hat ein vitales, sichtbares und wissenschaftlich exzellentes Umfeld für die Mikrobiomforschung in München geschaffen. Auf dieser Grundlage soll die klinische Relevanz mikrobiellen Signaturen in der zweiten Förderphase weiter spezifiziert werden, und die Vision zur Evidenz-basierten Mikrobiomtherapie weiter ausgebaut werden.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Niederlande

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Technische Universität München (TUM)
 
 

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