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SFB 1365:  Nephroprotektion

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394046635
 
Nierenschäden reduzieren, selbst im Falle der scheinbaren Besserung, die Lebenserwartung ganz erheblich. Unser interdisziplinäres Forschungskonsortium zielt darauf ab, übergeordnete Schädigungsmechanismen, die beim Nierenversagen eine Rolle spielen, zu identifizieren und hinsichtlich ihres therapeutischen Potentials zu prüfen. Die chronische Nierenerkrankung (CKD) stellt eine zunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, wobei sich die Inzidenz von CKD in jedem Jahrzehnt verdoppelt. Derzeit sind mehr als 10 % der Gesamtbevölkerung und über 30 % aller älteren Menschen betroffen. Die akute Nierenschädigung (AKI) ist ebenfalls sehr häufig. Jeder fünfte Erwachsene und jedes dritte stationär behandelte Kind entwickeln AKI. Unser Forschungskonsortium umfasst Internisten, Chirurgen, Physiologen, Pharmakologen, Molekularbiologen, Genetiker, Physiker, Anatomen und Radiologen, die sich gemeinsam das Ziel gesetzt haben, die Niere zu schützen, d.h. Renoprotektion. Zusammen werden wir Grundlagenforschung an isolierten Zellen, Gewebepräparaten und Tiermodellen einschließlich Hefen, Zebrafischen, Nagetieren und gentechnisch veränderten Schweinen durchführen und die Ergebnisse auf die Humanmedizin übertragen. Um die Grundlage für eine nachhaltige Umsetzung zu legen, werden diese Forschungsaktivitäten von Strategien zur standardisierten Identifizierung und Bewertung von Patienten mit AKI und CKD im klinischen Umfeld begleitet. Wir verfügen über die deutschlandweit größte Patientenkohorte mit CKD und verschiedenen anderen Nierenerkrankungen. Durch die Schaffung dieser interdisziplinären kritischen Masse wird der SFB 1365 spezifische Signalwege der Nierenschädigung entschlüsseln und neue Therapieansätze entwickeln. Zum Beispiel werden wir Rezeptor- und Kanalstrukturen mit hochauflösender Kristallographie und anderen modernsten Techniken analysieren. Wir werden Tiermodelle, z.B. Zebrafisch, Nager und Schwein, weiterentwickeln und näher an die Verhältnisse des Menschen heranführen. Zusätzlich werden humane Nieren-Mikrogefäße weltweit ausschließlich durch eine Gruppe des beantragten SFBs untersucht. Des Weiteren wird die Erforschung regionalen Sauerstoffmangels und entzündlicher Prozesse bei Nierenschädigung durch neueste MRI-Technologien ermöglicht. Unsere Vision ist es, die Belastung durch Nierenerkrankungen zu verringern, indem wir SFB 1365 Renoprotektion als ein umfassendes, interdisziplinäres Netzwerk etablieren, mit dem Ziel maßgeschneiderte Strategien zur Behandlung von CKD zu entwickeln. In den nächsten 12 Jahren werden wir krankheitsübergreifende Schädigungswege identifizieren und charakterisieren, die der Entwicklung und Progression des CKD zugrunde liegen. Dazu stellen wir neue therapeutische Ziele und klinische Studien auf.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Gemeinsam FU Berlin und HU Berlin durch:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
 
 

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