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SFB 636:  Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns: Implikationen für die Psychopathologie

Fachliche Zuordnung Medizin
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2004 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485966
 
Ziel dieses Sonderforschungsbereichs ist es, die spezifischen Lernprozesse, die bei wichtigen psychischen Störungen eine Rolle spielen, zu ermitteln und die verhaltensbezogenen neuralen und molekularen Mechanismen zu untersuchen, die ihnen zugrunde liegen. Die grundlegende Hypothese ist, dass Lernprozesse, die mit aversiven Lebensereignissen einhergehen, zu ungünstigen plastischen Veränderungen des Gehirns führen, die gemeinsam mit genetischen Prädispositionen den unterschiedlichen Krankheitssymptomen zugrunde liegen. Eine besondere Bedeutung gewinnt dabei die Charakterisierung von verhaltensbezogenen und neurobiologischen Variablen von Lernen, Gedächtnisprozessen, plastischen Veränderungen des Gehirns und deren Interaktionen. Wir gehen davon aus, dass sowohl neurobehaviorale als auch molekulare Mechanismen getrennt untersucht werden sollten und dass die Beziehungen zwischen diesen Variablen spezifiziert werden müssen.
Obwohl wir in den klinischen Projekten DSMIV- und ICD-10-Diagnosen verwenden, ist das Ziel unserer Forschung die Identifizierung neurobiologischer und neurobehavioraler Mechanismen von Lernen und Plastizität über mehrere Störungsgruppen hinweg und die Ermittlung von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen diesen Störungen. Dieser Ansatz erlaubt spezifischere Analysen der molekularen Mechanismen, die bisher aufgrund der großen Anzahl oft sehr unterschiedlichen Symptome, die unter einer diagnostischen Kategorie zusammengefasst werden, nicht möglich waren. Zudem werden die therapeutischen Implikationen dieser lerninduzierten Gedächtnisspuren untersucht und die Auswirkungen von unterschiedlichern Therapieansätzen auf die Plastizität des Gehirns und die Charakteristika des Lernens analysiert. Während Störungen der sensorischen Verarbeitung wie chronische Schmerzen mit plastischen lerninduzierten Veränderungen in den primären sensorischen Arealen assoziiert sind, gehen wir davon aus, dass bei Störungen der emotionalen und motivationalen Verarbeitung strukturelle und funktionelle Veränderungen primär in subkortikalen, limbischen und frontalen Bereichen des Gehirns auftreten.
Übergreifendes Ziel dieser Forschung ist die genaue Beschreibung der verhaltensbezogenen, neuralen und molekularen Veränderungen in assoziativen und nicht-assoziativen Lernprozessen, die bei diesen Störungen auftreten, sowie die Entwicklung neuer Diagnoseinstrumente und mechanismenbasierter verhaltensbezogener und pharmakologischer Behandlungsansätze.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug USA

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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