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SPP 1293:  Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 28115198
 
Die Messung von Kompetenzen ist für die Optimierung von Bildungsprozessen und die Weiterentwicklung des Bildungswesens von zentraler Bedeutung. Die empirische Erfassung von Kompetenzen stellt jedoch aus theoretischer und methodischer Sicht nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Das Schwerpunktprogramm bringt kognitiv orientierte Experten auf den Gebieten einzelner bereichsspezifischer Kompetenzen mit Experten auf dem Gebiet des Messens und Testens zusammen. Übergeordnetes Ziel ist es, Kompetenzstruktur- und Kompetenzentwicklungsmodelle zu erarbeiten und empirisch zu prüfen, anhand derer sich valide und faire Messinstrumente
(1) auf der Ebene der Förderung individueller Lernprozesse (individuelle "Kompetenzdiagnostik") und
(2) auf der Ebene von Untersuchungen zum Monitoring von Bildungsinstitutionen und Bildungssystemen ("Assessment") konstruieren lassen. Kompetenzen sind dabei definiert als domänenspezifische Dispositionen, die erlernt und benötigt werden, um erfolgreich mit bestimmten Situationen oder Aufgaben umgehen zu können. Für das Schwerpunktprogramm ergeben sich daraus die folgenden konkreten Unterziele:
(1) Es sollen kognitive Kompetenzmodelle erarbeitet werden, die der kontextualisierten Natur von Kompetenzen und der Spezifik von Domänen gerecht werden und eine theoriegeleitete Aufgabenentwicklung ermöglichen. Sie sollen zudem das Verhältnis von kognitiven Prozessmerkmalen, Niveaustufung und Kompetenzentwicklung sowie nicht kontinuierliche oder nicht kumulative Strukturen einbeziehen.
(2) Darauf aufbauend sollen psychometrische Modelle entwickelt werden, die ebenfalls den theoretischen Kontextbezug von Kompetenzen berücksichtigen. Das beinhaltet, dass interindividuelle Unterschiede sowie situationsspezifische Faktoren in solche Messmodelle mit einbezogen werden.
(3) Ein weiterer zentraler Bestandteil ist die Entwicklung konkreter Messverfahren, mit denen Kompetenzen empirisch erfassbar gemacht und handlungsrelevante Rückmeldungen über Ausprägungen und Veränderungen in Kompetenzen gegeben werden können. Gleichzeitig sollen diese sowohl für weiterführende Grundlagenforschung als auch für den Einsatz in angewandten Kontexten nutzbar sein.
(4) Zudem soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen eine modellbasierte Kompetenzmessung auch in der pädagogischen Praxis zu fundierten und präziseren pädagogischen Entscheidungen und bildungspolitischen Entscheidungen beitragen kann.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien, Luxemburg, Niederlande, Österreich

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