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TRR 43:  Das Gehirn als Zielorgan von entzündlichen Prozessen

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29837756
 
In jüngerer Zeit haben neue Erkenntnisse unser Verständnis von pathologischen Prozessen im Zentralnervensystem (ZNS) tiefgreifend verändert. Um gezielt neue Therapieansätze entwickeln zu können, ist die Erforschung der zugrundeliegenden molekularen Vorgänge erforderlich. Wir wissen inzwischen, dass nicht nur bei prototypischen inflammatorischen Erkrankungen des ZNS, z.B. bei der Multiplen Sklerose oder bei Enzephalitiden, dem Immunsystem eine pathogenetisch wichtige Rolle zukommt, sondern Immunprozesse auch bei ZNS Erkrankungen von großer Bedeutung sind, die primär nicht als entzündlich gelten. Zu letzteren Erkrankungen zählen der Schlaganfall, Hirntumore und neurodegenerative Erkrankungen wie z.B. die Alzheimer'sche Erkrankung. Wenngleich die Ursache bzw. Ätiologie verschiedener ZNS Erkrankungen sich deutlich unterscheiden mag, kommen - zumindest partiell - in gewissen ZNS Erkrankungen gemeinsame Mechanismen in der Interaktion zwischen dem Immun- und dem Nervensystem zum Tragen. Diese gemeinsamen - oder auch andersgearteten - Signalwege in unterschiedlichen ZNS Erkrankungen zu entschlüsseln ist das alles verbindende und übergeordnete Ziel des Sonderforschungsbereichs. Neueren Erkenntnissen zufolge werden dabei ZNS Erkrankungen mit einer prädominant adaptiven Immunkomponente von solchen unterschieden, die eine primäre Beteiligung des angeborene (innaten) Immunsystems aufweisen. Dieser Sonderforschungsbereich baut auf den lang bestehenden Interaktionen und Kooperationen zwischen den Berliner und Göttinger Forschungsgruppen auf, indem er klinisch und grundlagenwissenschaftlich ausgerichtete (Neuro-)Immunologen, Neuropathologen und Neurobiologen zusammenbringt. Beide Standorte konzentrieren sich in ihrer (neuroimmunologischen) Forschungsausrichtung primär auf immunologische Prozesse innerhalb des ZNS, und zwar in verschiedenen Hirnerkrankungen, womit der Sonderforschungsbereich ein Alleinstellungsmerkmal in der Deutschen Forschungslandschaft einnimmt, gleichzeitig aber komplementär und synergistisch die Verbindung zu anderen (neuro)immunologischen Ansätzen und Verbünden herstellt. Ziel des Sonderforschungsbereichs ist es, die Bedeutung der Beteiligung des Immunsystems sowohl für Schädigung als auch Reparationsvorgänge bei klassisch neuroentzündlichen, bei neurovaskulären sowie bei neurodegenerativen Prozessen aufzuklären. Dies mit dem Fokus, die Erkenntnisse in Form von neuen, effektiveren Therapieansätzen in die klinische Praxis umzusetzen. Der vom Sonderforschungsbereich vertretene Forschungsansatz wird einen erheblichen Wissenszuwachs für die Neurowissenschaften generieren und kann nur erfolgreich sein, wenn - wie in diesem Sonderforschungsbereich umgesetzt - exzellente Vertreter der verschiedenen neurowissenschaftlichen und (neuro)immunologischen Disziplinen und Bereiche eng, bestmöglich abgestimmt und synergistisch kooperieren.
DFG-Verfahren Transregios

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Gemeinsam FU Berlin und HU Berlin durch:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
 
 

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